Der Internationale Bund (IB) hat an der Ersten Nationalen Weiterbildungskonferenz in Berlin teilgenommen. Ausrichtende waren das Bundesbildungs- sowie das Bundesarbeitsministerium in Zusammenarbeit mit den Partnern der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS). Die rund 400 Teilnehmenden kamen aus Wirtschaft, Verwaltung, Bildungsdienstleistern und Zivilgesellschaft. Der IB ist Träger umfangreicher (Weiter-)Bildungsangebote.
Bundesarbeitsminister Heil wies bei der Veranstaltung auf die zentrale Bedeutung von Weiterbildung bei der Verhinderung von Arbeitslosigkeit hin. Elke Hannack, Stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, betonte, dass Weiterbildung allein nicht ausreiche ("Wir brauchen auch Ausbildung"). Zudem wies sie darauf hin, dass beispielsweise Menschen ohne Schulabschluss, Frauen in Teilzeit und Geflüchtete von Qualifizierungs-Maßnahmen nahezu ausgeschlossen sind.
Weiterbildungsverbünde sind besonders für kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) wichtig
Beide waren sich über die große Bedeutung von Weiterbildungsverbünden für kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) einig. Besonders Firmen, die über keine (großen) Human-Ressources-Abteilungen verfügen, könnten Weiterbildung nicht aus eigener Kraft leisten. Holger Schwannecke vom Zentralverband des Deutschen Handwerks wies darauf hin, dass KMU bei der Weiterbildung die Unterstützung der Politik benötigen.
"Viele gesetzgeberische Maßnahmen zur Weiterbildung sind gut gemeint, aber haben größtenteils noch erheblichen Nachbesserungsbedarf, um nachhaltig zu wirken. Hier muss Deutschland besser werden, wenn wir Weiterbildungsnation werden wollen. Genau das sollte unser Ziel sein, wenn wir dem aktuellen Fachkräftemangel entgegentreten und unseren Wohlstand sichern möchten", konstatiert Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.
Mit der Nationalen Weiterbildungsstrategie startete 2019 ein langfristiger, übergreifender und partnerschaftlicher Austauschprozess zur Weiterbildungspolitik, um Deutschland in dieser Hinsicht zukunftsfest aufzustellen. Mit dem Updatepapier entstand dazu 2022 ein unter allen 17 Partnern beschlossenes Dokument mit strategischem und zukunftsweisendem Charakter. Die Erste Nationale Weiterbildungskonferenz war die zentrale Veranstaltung für die Weiterbildungspolitik in Deutschland. Sie ist Teil des Europäischen Jahrs der Kompetenzen.