Zum Weltfrauentag am 8. März erinnert der Internationale Bund (IB) an das aktuelle Schicksal vieler ukrainischer Mütter: Sie sind in diesen Stunden mit ihren Kindern auf der Flucht vor dem Krieg. Die Väter mussten meist im Land zurückbleiben. Ihnen ist die Ausreise verboten, sofern sie wehrdienstfähig sind.
Viele Frauen mussten ohne lange Vorwarnzeit mit ihrem Nachwuchs aufbrechen und konnten nur das Nötigste mitnehmen. Das Problem: Die Straßen sind verstopft, viele Bus- und Bahnlinien nicht im Einsatz. Mütter tragen ihre Kinder teilweise Dutzende Kilometer weit. Hinzu kommt die Kälte. Viele Betroffene flüchten nach Polen und müssen dort Unterkunft, Ernährung und psychische Gesundheit der Kinder sicherstellen. Jungen und Mädchen sind mitunter durch die Ereignisse traumatisiert und vermissen ihre Väter. Hier bieten die Mütter Halt und Nähe.
Der Internationale Bund hat eine großangelegte Spendenaktion für die Ukraine gestartet. Damit wird die Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter zum IB Polen ermöglicht. Die Kollegen*Kolleginnen dort kümmern sich um Geflüchtete Ukrainer*innen. Zudem nimmt der IB in Deutschland Menschen aus den Kriegsgebieten in seinen Einrichtungen auf.
Kriegstraumata bei Soldaten erhöhen Gefahr sexueller Gewalt gegen Frauen
Manche Frauen bleiben auch in der Ukraine zurück und kümmern sich um Alte und Kranke, die nicht fliehen können. In Krisengebieten kommt in diesem Fall die Gefahr von sexueller Gewalt hinzu. Kriegstraumata bei Soldaten erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sie übergriffig gegen Frauen werden.
„Die ukrainischen Frauen leisten derzeit Unvorstellbares. Sie bringen ihre Kinder in Sicherheit und müssen die Extremsituationen rund um Krieg und Flucht bewältigen. Der Weltfrauentag ist für uns Anlass, die Leistung von Müttern in diesem und vielen weiteren Konflikten rund um die Welt zu würdigen. Auch abgesehen von Krisen: In vielen Teilen der Erde werden Frauen im Alltag immer noch unterdrückt und in sind in vielerlei Hinsicht nicht gleichberechtigt. Auch daran erinnert dieser Aktionstag“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des Internationalen Bundes.