UNICEF, IB und weitere Träger fordern Perspektiven für geflüchtete Kinder


Geflüchtete Kinder: IB unterzeichnet neben weiteren Organisationen Appell und fordert Perspektiven für geflüchtete Kinder. Foto: pexels.com / Khaled Akacha

Vor dem Flüchtlingsgipfel von Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten am Montag (6. November) fordern UNICEF Deutschland, der Internationale Bund (IB) sowie fast 30 weitere Organisationen Perspektiven für geflüchtete Kinder. Die Unterzeichnenden kritisieren, dass junge Menschen in der aktuellen Migrationsdebatte viel zu wenig berücksichtigt werden. Rund ein Drittel der nach Deutschland Geflüchteten ist unter 18 Jahre alt.

Der Appell der namhaften Organisationen, Stiftungen und Verbände fordert Bund, Länder und Kommunen dringend auf, die Rechte der geflohenen Kinder, unter anderem auf angemessene Lebensbedingungen, auf Schutz vor Gewalt, auf Zugang zu Bildung und Gesundheit, umzusetzen. Diese stünden ihnen ebenso wie allen Kindern und Jugendlichen gemäß der weltweit gültigen UN-Kinderrechtskonvention zu, zu deren Umsetzung sich auch Deutschland verpflichtet hat.

Politische Debatte droht, sich auf Abschottung und Abschiebungen zu verengen, Inklusion spielt bislang nur eine untergeordnete Rolle

„Kinder brauchen eine verlässliche Lebensperspektive, ungeachtet ihres Herkunftslandes und Aufenthaltsstatus. Während die politische Debatte droht, auf Abschottung und Abschiebungen verengt zu werden, spielen Fragen der Inklusion eine untergeordnete Rolle. Stattdessen leben sowohl begleitete Kinder in Sammelunterkünften als auch unbegleitete Kinder in Obhut der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe unter teils prekären Bedingungen. Ihre Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe ist stark begrenzt“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB. Als Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit ist der Internationale Bund deutschlandweit für Geflüchtete aktiv.

„Der Flüchtlingsgipfel bietet eine Chance, die gemeinsame Verantwortung von Bund, Ländern und Kommunen für die Aufnahme von schutzsuchenden Kindern mit ihren Familien und von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten neu zu gestalten“, so der Appell.

Die unterzeichnenden Organisationen und Stiftungen fordern, eine dezentrale Unterbringung von geflüchteten Kindern und ihren Familien zu ermöglichen, den Zugang aller Kinder zur öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe sicherzustellen, für ihren Zugang zu frühkindlicher Bildung und Regelschulen zu sorgen, besonderen Bedarf individuell frühzeitig zu identifizieren sowie den Zugang zur Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

"In den geflüchteten jungen Menschen steckt großes Potenzial. Sie wollen lernen und ihr Leben gestalten. Wir sollten alles dafür tun, damit sie so schnell wie möglich richtig ankommen, die Sprache lernen, in den Kindergarten und die Schule gehen können“, ergänzt Fojkar.

Der vollständige Appell ist hier zu aufrufbar.

 

Der Appell wird von folgenden Organisationen und Stiftungen unterstützt (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendhilfe - AGJ 
  • Ärzte der Welt e. V.
  • AWO Bundesverband e. V.
  • Berliner Netzwerk für besonders schutzbedürftige geflüchtete Menschen (BNS)
  • Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e. V.
  • Bundesnetzwerk Ombudschaft in der Jugendhilfe e. V.
  • Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer - BAfF e. V.
  • Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit e. V. (Bündnis KJG)
  • Der Kinderschutzbund Bundesverband e. V.
  • Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e. V. - DGSF
  • Deutscher Kitaverband - Bundesverband freier unabhängiger Träger von Kindertagesstätten e. V.
  • Deutsches Kinderhilfswerk e. V.
  • Deutsches Komitee für UNICEF e. V.
  • Diakonie Deutschland - Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e. V.
  • djo - Deutsche Jugend in Europa Bundesverband e. V.
  • Handicap International e. V.
  • Internationaler Bund (IB) Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V.
  • JUMEN e. V. - Juristische Menschenrechtsarbeit in Deutschland
  • KOK - Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e. V.
  • Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e. V. (LSVD) 
  • National Coalition Deutschland – Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention 
  • Plan International Deutschland e. V.
  • PRO ASYL Bundesweite Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge e.V.
  • Save the Children Deutschland e. V.
  • Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention 
  • Stiftung SPI - Sozialpädagogisches Institut Berlin »Walter May«
  • terre des hommes Deutschland e. V.
  • World Vision Deutschland e. V.

Quelle für die Zahl der geflüchteten Kinder: Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge waren 31,4 Prozent der Asylsuchenden von Januar bis September 2023 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.


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