Studie: Ausbildungsmarkt verbessert - dennoch finden viele Jugendliche keine Lehrstelle


Junger Mann in Ausbildungseinrichtung des IB

Junger Mann in Ausbildungseinrichtung: Der Internationale Bund (IB) appelliert, dass kleine und mittlere Unternehmen Lehrstellen schaffen sollten. Foto: IB

Die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt haben sich nach dem Abklingen der Pandemie verbessert. 72 Prozent der jungen Menschen in Deutschland sehen die Perspektive zur Integration in den Ausbildungsmarkt positiv. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung. Dennoch finden immer noch viele Jugendliche mit niedriger Schulbildung keine Lehrstelle.

Der Internationale Bund (IB) unterstützt unter anderem diese jungen Menschen durch Angebote der beruflichen Bildung. Darüber hinaus fordert der freie Träger aber auch kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) auf, selbst verstärkt Ausbildungsplätze anzubieten.

"Der Fachkräftemangel ist aktuell eines der Megathemen der deutschen Wirtschaft. Betriebe dürfen aber nicht darauf warten, dass gut ausgebildete Leute quasi vom Himmel fallen. Vor allem KMU sollten verstärkt Lehrstellen schaffen. Wer nicht ausbildet, darf sich nicht beschweren, dass qualifiziertes Personal fehlt. Dann finden auch mehr Jugendliche ihren Platz, gerne auch unterstützt durch den IB mit ausbildungsbegleitenden Angeboten für Jugendliche und Betriebe", sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.

Berufsorientierung als Mittel gegen das Matching-Problem

Nur etwas mehr als die Hälfte der jungen Menschen ist laut Studie der Meinung, es gebe genügend freie Ausbildungsplätze. Zwar ist die Zahl der unbesetzten Lehrstellen hoch, doch häufig gibt es ein Matching-Problem: Jugendlichen im ländlichen Niedersachsen oder Brandenburg nutzt die hohe Zahl freier Plätze im Raum Stuttgart oder München wenig. Darüber hinaus gibt es eher beliebte Berufe mit vielen Bewerbungen und andere, an denen das Interesse gering ist.

"Die Ausbildungsgarantie der Regierung war insbesondere in Sachen Mobilitätsförderung und Ermöglichung von Azubi- oder Jugendwohnen bei weitem nicht ausreichend. Hier muss nachgeschärft werden. Es ist zudem im Interesse aller Seiten, dass Jugendliche einen Arbeitsplatz bekommen, der ihren Fähigkeiten und Wünschen entspricht. Die Studie zeigt, dass sich Betroffene von der Informationsfülle zu Branchen und Tätigkeiten überfordert fühlen. Deshalb müssen wir bei der Berufsorientierung unterstützen. Damit zeigen wir Auszubildenden Perspektiven auf, die sie möglicherweise gar nicht kannten und tun gleichzeitig etwas gegen den Fachkräftemangel", so Thiemo Fojkar.


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