Die Kampagne „Freiwilligendienst stärken“ hat am Montag im Rahmen einer öffentlichen Anhörung im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages ihr Anliegen vorgebracht. Die Petition setzt sich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Freiwilligendienst ein. Auch der Internationale Bund (IB) hat als Träger dieser Angebote für die Petition geworben.
In diesem Sommer kamen innerhalb von nur vier Wochen mehr als 100.000 Unterschriften zustande. Diese übergaben die Kampagnen-Verantwortlichen an die Ausschussvorsitzende. Dass der Petitionsausschuss überhaupt die Forderungen der Freiwilligendienste diskutiert, ist dem Engagement unzähliger Freiwilligendienstleistenden sowie ihren Freunden, Familien sowie den Verbänden und Trägern zu verdanken, die die Unterschriften sammelten.
Zunächst ging es darum, die Freiwilligendienste besser zu machen. Dann jedoch beschloss die Bundesregierung den Haushaltsplan für 2024. Dessen Umsetzung würde eine bedeutende Streichung von Mitteln in den Jugendfreiwilligendiensten (FSJ, FÖJ, IFD) und im Bundesfreiwilligendienst (BFD) bedeuten. Im nächsten Jahr sollen für alle Dienste 78 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen. Dies wäre ein Rückgang um rund 25 Prozent, der dafür sorgen würde, dass jede vierte, mit einer weiteren Streichung 2025 sogar jede dritte Stelle der knapp 100.000 Freiwilligendienstplätze wegfiele. Daher geht es der Kampagne nun auch darum, die Pläne zu verhindern. Der Bundestag könnte dies tun.
Aktionswoche Freiwilligendienste vom 18.-22.9. inklusive Demonstration in Berlin
Gegen die Kürzungen gibt es ein breites Bündnis von Verbänden und Organisationen, die im Rahmen einer Aktionswoche vom 18. September bis 22. September verschiedene Aktionen mit dem Motto „#Freiwilligendienstestärken – Kürzt uns nicht weg!“ planen. Für Mittwoch, den 20. September, ist eine große Demonstration in Berlin geplant. Die Demonstration beginnt um 13 Uhr auf dem Potsdamer Platz. Der Protest schließt sich nahtlos an jenen der Jugendmigrationsdienste an. Sie sind von den Kürzungen ebenso betroffen und versammeln sich am 20.9. ab 10.30 Uhr am Hbf Berlin. Der Demonstrationszug führt dann zum Potsdamer Platz.
„Wir werden nicht so einfach akzeptieren, dass durch den Spardruck der Bundesregierung vor allem junge Menschen und die Zivilgesellschaft im Land leiden sollen. Die Kürzungspläne riskieren einen Komplettausfall der Freiwilligendienste im kommenden Jahr, aber auch den Abbau von Strukturen, die es im FSJ bald seit 60 Jahren gibt. Wir werden deshalb bei der Anhörung und in der Aktionswoche ganz deutlich machen: Wir brauchen eine Stärkung und keine Streichung der Freiwilligendienste“, stellt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB, klar.