Anlässlich des Europäischen Tags der pflegenden Angehörigen am 6. Oktober ruft der Internationale Bund (IB) zu verstärkten Anstrengungen auf, um die aktuelle Pflegesituation in Deutschland zu verbessern. Er setzt sich nachdrücklich für eine umfassende Reform des Pflegesystems ein und weist auf den Fachkräftemangel in Pflegeeinrichtungen hin. Prognosen des Instituts der deutschen Wirtschaft zufolge sollen bis 2030 eine halbe Million Fachkräfte fehlen.
"Der Europäische Tag der pflegenden Angehörigen erinnert uns daran, wie unverzichtbar die Pflege von Familienmitgliedern ist – wir müssen die Angehörigen unterstützen und gleichzeitig sicherstellen, dass die professionelle Pflegebranche die notwendige Anerkennung und ausreichende Ressourcen erhält", sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB. "Es ist höchste Zeit, dass die Politik konkrete Schritte unternimmt, um den Pflegenotstand zu überwinden und die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern. Wir fordern eine Stärkung der Aus- und Weiterbildung von Pflegekräften sowie eine angemessene Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen."
Ethnische Diversität in den Pflegeteams
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken setzt der IB auch auf die Anwerbung und Beschäftigung von Fachkräften aus dem Ausland und auf ethnische Diversität in den Pflegeteams. Diese Vielfalt spiegelt sich auch im Kreis der Pflegebedürftigen wider und ermöglicht eine kultursensible Pflege – das heißt eine Versorgung und Betreuung entsprechend den jeweiligen individuellen sowie kulturellen Werten und Bedürfnissen. Als erste gemeinnützige Organisation in Deutschland erhielt der IB 2022 das Gütesiegel "Faire Anwerbung Pflege Deutschland", das vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) verliehen wird.
Der Internationale Bund unterstützt pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen mit seinen Angeboten für Senioren*Seniorinnen, die unter anderem offene Hilfen, betreutes Wohnen und Tagespflegeeinrichtungen umfassen. Zudem ist der IB Mitglied im Bündnis für gute Pflege.
