Internationaler Bund: „Es braucht jetzt ein Recht auf einen Freiwilligendienst!“

IB fordert gemeinsam mit weiteren Verbänden eine Stärkung des Angebots


Werbemotiv der Freiwilligendienste

Der Internationale Bund (IB) fordert gemeinsam mit weiteren Verbänden ein Recht auf Freiwilligendienst. Foto: FWD

Der Internationale Bund (IB) plädiert in der Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht und ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr dafür, zunächst ein Recht auf einen Freiwilligendienst einzuführen. Dies müsste mit einer garantierten Bundesförderung einhergehen. Gleichzeitig muss das Angebot attraktiver und bekannter gemacht werden, etwa durch eine Information an alle Schulabgänger*innen und durch ein Freiwilligengeld auf BAföG-Niveau. „So könnte die Bundesregierung eine Kultur der Freiwilligkeit fördern und viel mehr Menschen für einen Dienst an der Gesellschaft gewinnen“, so Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.

In den Freiwilligendiensten setzen sich aktuell insgesamt rund 100.000 Menschen jährlich für das Gemeinwohl ein. Sie machen dabei wertvolle Erfahrungen, die für ihre persönliche und berufliche Orientierung unbezahlbar sind. Soziale Einrichtungen gewinnen durch die Freiwilligen zusätzliche Unterstützung und potentielle Nachwuchskräfte. Die pädagogische Bildungsarbeit und Begleitung durch die Träger sind Garant für die sehr große Beliebtheit und Qualität der Freiwilligendienste. Mit Aussetzen der Wehrpflicht ist 2011 der Bundesfreiwilligendienst eingeführt worden. Die Zahl der Freiwilligendienstleistenden insgesamt ist etwa so groß wie die Zahl der Zivildienstleistenden damals.

Es ist angesichts des Fachkräftemangels unverantwortlich, eine ganze Generation dem Arbeitsmarkt zu entziehen!“

Dass das Wachstums-Potential der Freiwilligendienste noch nicht ausgeschöpft ist, belegte bereits 2022 eine Studie der Bertelsmann Stiftung. „Zudem wissen wir, dass viele junge Menschen das Angebot nicht kennen oder sie sich einen Freiwilligendienst nicht leisten können. Engagement ist elementar für das gesellschaftliche Miteinander – aber der Ruf nach einem Zwang zum Engagement für junge Menschen ist schlicht nicht nötig, wenn die Rahmenbedingungen sich endlich verbessern“, sagt Thiemo Fojkar.

Die Einführung eines Pflichtdienstes würde eine Änderung des Grundgesetzes notwendig machen und immense Kosten mit sich bringen. Gleichzeitig muss bedacht werden, dass der Arbeitsmarkt ein anderer ist als zu Zeiten des Zivildienstes. „Es ist angesichts des Fachkräftemangels unverantwortlich, eine ganze Generation dem Arbeitsmarkt zu entziehen!“, so Thiemo Fojkar.

Viele Träger und Verbände – auch der IB - fordern die Bundesregierung aktuell unter dem Hashtag #KeineHalbenSachen auf, auch 2025 von diesbezüglichen Kürzungen im Bundeshaushalt abzusehen. 2024 wurden die geplanten Einsparungen durch den starken zivilgesellschaftlichen Druck auf den Bundestag verhindert. „Statt zu kürzen“, sagt Thiemo Fojkar, „müssen alle Angebote, gerade wenn sie der Jugend Orientierung geben und einen Beitrag zur Demokratieförderung leisten, wie die Freiwilligendienste, die Jugendmigrationsdienste und die Respekt Coaches, ausgeweitet und die Rahmenbedingungen verbessert werden.“

 

Über die Freiwilligendienste im Internationalen Bund:

Für alle Menschen, die für eine begrenzte Zeit neue Erfahrungen sammeln wollen und sich sozial beziehungsweise gesellschaftlich engagieren wollen, bietet der IB verschiedene Freiwilligendienst-Programme im In- und Ausland an. Entsprechend dem Leitsatz „Gewinn für mich. Gewinn für andere“ und dem Motto „Ich bin freiwillig hier, und Du?“ betreut und begleitet der IB seit 60 Jahren Menschen in den Freiwilligendiensten und ist einer der erfahrensten und größten Anbieter der Freiwilligendienste bundesweit. Im Jahrgang 2022/2023 absolvierten bundesweit fast 13.000 Menschen in etwa 3500 Einsatzstellen einen Freiwilligendienst bei der Zentralstelle IB. Alle Informationen zu den Freiwilligendiensten des IB finden sich unter www.ib-freiwilligendienste.de.


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