Der Internationale Bund (IB) sieht in den Ergebnissen des Nationalen Bildungsberichts einen dringenden Anlass für Reformen im deutschen System. Chancenungerechtigkeit besteht im Bildungssystem nach wie vor. Bildungserfolg hängt in Deutschland weiterhin stark von der Herkunft ab. 32 Prozent der Kinder aus ärmeren Familien erhalten beispielsweise eine Empfehlung, ein Gymnasium zu besuchen. Bei privilegierten Elternhäusern sind es 78 Prozent.
„Die Gesellschaft darf nicht länger ignorieren, dass jährlich etwa 52.000 Jugendliche ohne Abschluss die Schule verlassen! Das ist zum einen verantwortungslos gegenüber der deutschen Wirtschaft, die dringend Fachkräfte sucht. Aber zum anderen ist es mehr noch in hohem Maße ungerecht gegenüber den Jugendlichen. Man nimmt ihnen Teilhabechancen. Und das Schlimmste: Es ändert sich nichts daran, obwohl die Entwicklung seit Jahren bekannt ist!“, kritisiert Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.
Der IB kennt die Bedürfnisse junger Menschen aus seiner Arbeit in Kitas, Schulen, Jugendzentren oder Berufsausbildungszentren
Aus Sicht des IB benötigt Deutschland dringend eine durchgreifende Bildungsreform. Der Internationale Bund wird in allen Gremien, deren Mitglied er ist, gegenüber Politik und Verwaltung immer wieder auf diese Herausforderungen aufmerksam machen. Gleichzeitig wird er mit seiner Expertise aus vielfältiger Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit Lösungsansätze vorschlagen.
„Wir wissen aufgrund unserer Erfahrungen aus der Praxis, was notwendig ist, um Menschen eine berufliche Perspektive durch adäquate Angebote zu eröffnen“, sagt Thiemo Fojkar. Zu den Angeboten des Internationalen Bundes zählen unter anderem Kindertagesstätten, Schulen, Jugendzentren oder Berufsausbildungszentren. Die Organisation ist bundesweit aktiv.