Der Internationale Bund (IB) und weitere große Verbände und Organisationen fordern erneut, das "Gesamtprogramm Sprache" zu retten. In einem unter anderem von der Gewerkschaft ver.di und dem Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW) mitgezeichneten Dokument steht: "Jetzt steht die vom Gesetzgeber [...] gewollte und jahrelang geförderte Vermittlung berufsbezogener Deutschkenntnisse an [...] Zugewanderte zur Disposition. In ihrem Haushaltsentwurf für 2025 plante die Bundesregierung [...] deutlich zu wenig Mittel für Berufssprachkurse ein."
Mit der für 2025 geplanten Summe können im Vergleich zu 2024 nur noch 30 Prozent der bewährten Berufssprachkurse starten. Zehntausenden wird die Möglichkeit verwehrt, das für viele Berufe nötige B2-Sprachniveau zu erreichen. Besonders hart treffen die Einsparungen jene, die unter B1-Niveau stehen. Sie haben damit kaum Chancen, eine nachhaltige Beschäftigung aufzunehmen. Menschen mit Fachkraft-Potenzial übernehmen so nur Hilfsarbeiten. Das schadet den Betroffenen und der Wirtschaft.
Das System der Sprachvermittlung für Zugewanderte wird dauerhaft beschädigt, weil Träger erfahrene Lehrkräfte nicht halten können
Die Reduzierung der Sprachkurse zwingt die Träger zudem, sich von Tausenden erfahrenen Lehrkräften zu trennen. Das System der Sprachvermittlung für Zugewanderte wird so dauerhaft beschädigt. Das Bundesarbeits- und das Bundesinnenministerium hatten im Dezember 2024 zusätzliche Mittel angekündigt. Geschehen ist bislang leider nichts.
"Wer möchte, dass die Wirtschaft Fachkräfte findet und sich Zugewanderte integrieren, darf bei dieser Maßnahme nicht sparen! Es würden ja alle profitieren, die Gesellschaft als Ganzes im Übrigen auch. Insofern hoffen wir sehr, dass die neue Regierung - wie immer sie aussehen mag - finanziell aufstockt. Daher haben IB und BBB dieses Dokument unterzeichnet", sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB und des Bundesverbandes der Träger beruflicher Bildung (BBB). Der IB bietet deutschlandweit Sprachkurse an.