Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Europäischen Bewegung Deutschland (EBD) zeigt: Die Mehrheit der Deutschen bekennt sich klar zur Europäischen Union (EU) und befürwortet eine stärkere europäische Rolle Deutschlands. Im Kontext der bevorstehenden Bundestagswahl sollten die Ergebnisse für die Parteien relevant sein. Eine deutliche Mehrheit (66 Prozent) der Bürger*innen hält eine intensivere Diskussion über Europapolitik im Wahlkampf für notwendig.
Deutsche stehen zur EU, fordern jedoch mehr Handlungsfähigkeit
Laut der Umfrage halten 80 Prozent der Deutschen die EU-Mitgliedschaft für (sehr) wichtig, unter den 18- bis 29-Jährigen fällt der Anteil mit 88 Prozent noch höher aus. Durch fast alle politischen Lager hinweg wird die Mitgliedschaft in der EU als entscheidend für die Zukunft Deutschlands angesehen. Doch auch Herausforderungen werden deutlich: 66 Prozent wünschen sich Anreize für wirtschaftliches Wachstum innerhalb der EU, 88 Prozent kritisieren den Umgang mit der Verteilung von Geflüchteten und 66 Prozent stellen die Schutzfunktion der EU für die Demokratie infrage. Diese Ergebnisse verdeutlichen eine Kluft zwischen den Erwartungen an die EU und ihrer aktuellen Leistungsfähigkeit.
Abschließend zeigt die Umfrage, dass die Mehrheit der Deutschen auch eine stärkere Rolle des Europarats fordert, insbesondere in den Bereichen Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Auch das kann als Appell an die zukünftige Bundesregierung gewertet werden, ihre Verantwortung auch im Europarat intensiver wahrzunehmen.
„Die Ergebnisse dieser Umfrage sind ein klares Signal: Die Bürger*innen erwarten von der neuen Bundesregierung, dass sie stärker die Zusammenarbeit mit der EU sucht. Das Staatenbündnis kann aktiv auf die derzeitigen geopolitischen Herausforderungen reagieren. Für den IB ist die europäische Zusammenarbeit von zentraler Bedeutung. In unserer Arbeit fördern wir internationalen Austausch sowohl zwischen jungen Menschen als auch zwischen Fachkräften und stärken somit europäische Werte wie Demokratie, gesellschaftlichen Zusammenhalt, Bildung und Integration“, so Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB und Vorstandsmitglied der EBD.