Der Internationale Bund (IB) fordert ein stärkeres Engagement der deutschen Wirtschaft beim Thema berufliche Weiterbildung. Eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung besagt: Nur knapp 43 Prozent der Unternehmen haben eine langfristige Planung zur Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden, die darauf abzielt, die Beschäftigten für kommende Anforderungen vorzubereiten. Der IB ist selbst in großem Umfang Weiterbildungsanbieter für Firmen und deren Mitarbeitende.
Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB: "Die Zahl der Unternehmen mit einem langfristigen und damit strategisch ausgerichteten Weiterbildungsplan ist eindeutig zu niedrig! Wer sich dem Fachkräftemangel wirksam entgegenstellen und die eigene Wettbewerbsfähigkeit erhalten und stärken will, muss sein Personal dauerhaft weiterbilden. In einer globalisierten, sich stetig verändernden Arbeitswelt mit immer neuen Anforderungen gibt es kaum eine wirksame Alternative."
IB: Der Bundestag sollte die Bildungszeit in das Weiterbildungsgesetz aufnehmen
Der Bundestag berät in dieser Woche einen Gesetzesvorschlag zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung. Für den IB ist dies ein Schritt in die richtige Richtung. Doch die ursprünglich darin vorgesehene Bildungszeit wurde aus dem Entwurf herausgestrichen. Sie hätte auch Beschäftigten, deren Arbeitgeber keine Qualifizierung anbietet, die Chance auf Weiterbildung gegeben.
"In der öffentlichen Weiterbildungsförderung von Beschäftigten muss eine Lücke geschlossen werden. Was ist, wenn sich Arbeitnehmer*innen auf eigene Initiative beruflich weiterbilden wollen? Die Bildungszeit war für sie gedacht und wäre aus unserer Sicht eine wichtige Hilfestellung für Menschen, die auch ohne Transformationsbetroffenheit des Arbeitgebers - etwa aus familiären Gründen - nicht die Zeit haben, sich nebenberuflich weiterzubilden. Der IB fordert den Bundestag daher auf, sie unbedingt wieder in das Gesetz mit aufzunehmen", so Thiemo Fojkar.