IB und BVMW bei Anhörung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu Weiterbildung

Arbeitnehmende sollten ihr Berufsleben als kontinuierlichen Fortentwicklungsprozess verstehen


Junge Frau in Weiterbildung

Junge Frau in Weiterbildung: Der Internationale Bund (IB) hat mit einer Arbeitsgruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion über das Thema diskutiert. Foto: Hans Scherhaufer

Der Internationale Bund (IB) sowie der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW) haben in einer Anhörung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Thema Weiterbildung ihre Positionen verdeutlicht. Konkret ging es um das Positionspapier "Von der Effizienz-Gesellschaft zur Resilienz-Gesellschaft - Impulse für ein krisenfestes Qualifizierungs- und Weiterbildungssystem" der Arbeitsgruppe "Arbeit und Soziales" der Union im Parlament.

Zentrales Anliegen des Papiers ist es, das System beruflicher Weiterbildung neu aufzustellen. Die technologische, ökologische und demografische Transformation gilt hier als Chance. Menschen sollten ihr Berufsleben als kontinuierlichen Fortentwicklungsprozess verstehen. Dieser versetzt sie in die Lage, sich den immer schneller verändernden Anforderungen anzupassen und die Transformationen so erfolgreich zu bewältigen. Das Positionspapier will Arbeitnehmende dazu motivieren und ihnen geeignete Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen.

Entwicklung der Weiterbildungsverbünde zu Lern- und Innovationsverbünden muss Vorrang haben

Im Rahmen der Anhörung sprach Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB und Präsidiumsmitglied des BVMW, für den Mittelstandsverband. Carsten Hübscher, Beauftragter des IB-Vorstands für Projektentwicklung, vertrat den Internationalen Bund. Thiemo Fojkar begrüßte aus Sicht des Mittelstands das Positionspapier. Es stellt den Plan, den Bedarf an qualifizierten Arbeitnehmenden zu decken, in den Mittelpunkt. Dabei konzentriert sich das Dokument auf die Geringqualifizierten als wichtiges inländisches Potenzial zur Überwindung des Fachkräftemangels. Aber auch die Weiterbildung Beschäftigter spielt eine Rolle.

Eine Forderung des Papiers, die IB und BVMW beide unterstützen, hob Thiemo Fojkar besonders hervor: "Die Fortentwicklung der traditionellen Weiterbildungsverbünde zu Lern- und Innovationsverbünden hat für uns absoluten Vorrang! Gerade kleine und mittlere Unternehmen benötigen im Transformationsprozess eine qualifizierte Weiterbildung durch ebenso qualifizierte Bildungsdienstleister, um ihre Wertschöpfungskette zu optimieren. Denn Innovationen sind mit Bildung untrennbar verbunden."

Carsten Hübscher kritisierte für den IB, dass das Dokument die Bundesagentur für Arbeit (BA) in einer stärkeren Rolle bei der Fachkräftesicherung sieht. Die BA dürfe nicht überfordert werden. Zudem wies er darauf hin, dass das Qualifizierungschancengesetz nicht bei kleinen und mittleren Unternehmen ankomme. Das könne am ehesten mit Weiterbildungsverbünden geändert werden. Diese müssten dann jedoch wesentlich ambitionierter angelegt sein als bislang. Weiterbildungen sollten dann möglichst in Berufsabschlüsse münden.


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