Rund 3.000 Menschen (eigene Schätzung), darunter viele Mitarbeitende des Internationalen Bundes (IB), haben heute in Berlin gegen die Kürzungen der Bundesregierung im Haushalt für 2024 protestiert. Bei der Demonstration am Weltkindertag ging es unter anderem um die Sparpläne im Bereich Jugendmigrationsdienste und Freiwilligendienste. Der Zug führte vom Hauptbahnhof ins Regierungsviertel, vorbei am Bundesfamilien- und Bundesfinanzministerium.
Für die Freiwilligendienste sollen im kommenden Jahr 78 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen. Dies wäre ein Rückgang um rund 25 Prozent. Bei den Jugendmigrationsdiensten steht sogar ein Minus von 40 Prozent im Raum. Dagegen wehrt sich der IB gemeinsam mit einem breiten Bündnis aus Trägern dieser Angebote sowie Sozial- und Jugendverbänden, die die Demonstration organisiert hatten.
Die Einsparungen schaden der Demokratie sowie dem Wohlstand und dem sozialen Miteinander in Deutschland
Jugendmigrationsdienste betreuen unter anderen junge Geflüchtete und helfen ihnen bei der Integration, arbeiten aber auch in der Extremismus-Prävention. In den Freiwilligendiensten sind bundesweit rund 100.000 meist junge Menschen tätig. Sie engagieren sich in sozialen beziehungsweise ökologischen Einrichtungen in Deutschland oder im Ausland.
Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB, war wie Vorstandskollegin Karola Becker unter den Demonstrierenden. "Wenn die Politik diese Kürzungen wirklich umsetzt, wäre das ein fatales Signal für die Zukunft der jungen Generation - und zwar in mehrfacher Hinsicht: Es gefährdet die Demokratie, weil Extremismus-Prävention eingestellt werden müsste. Es gefährdet Wohlstand, weil auch an Beruflicher Bildung gespart würde. Diese ist aber wichtig, um jungen Menschen eine Perspektive zu geben und dem Fachkräftemangel entgegenzutreten. Nicht zuletzt gäbe es durch diese Einsparungen weniger gesellschaftliches Engagement, also weniger Miteinander in Deutschland. Dagegen demonstrieren wir!", so Thiemo Fojkar.