Der Internationale Bund (IB) schickt ab sofort "Mental Health Coaches" an Schulen, die sich dort um die mentale Gesundheit der Schüler*innen kümmern. Die Maßnahme ist Teil eines wissenschaftlich begleiteten Modellprojekts der Bundesregierung, um junge Menschen nach den Lockdowns und Kontakteinschränkungen der Pandemie zu unterstützen.
Ein Viertel der deutschen Kinder und Jugendlichen ist laut Studien psychisch stark belastet. Das bestehende außerschulische Hilfsangebot kann dies nicht auffangen. Die Wartezeiten für Therapien haben sich durch COVID-19 deutlich erhöht, teilweise verdoppelt.
Die Mental Health Coaches ermutigen die Schüler*innen, auf ihre Gesundheit und Widerstandsfähigkeit zu achten. Sie schaffen einen sicheren, vertraulichen Raum, in dem Kinder und Jugendliche über Belastungen und Sorgen reden können. So lernen sie zu erkennen, was sie selbst oder Freunde belastet. Außerdem erfahren sie, wie und wo man Hilfe erhält. Es gibt beispielsweise professionelle, anonyme Chat-Angebote.
Die Finanzierung des Hilfsangebots über den Sommer 2024 hinaus ist völlig unklar
"Wichtig ist: Die Hilfe für die jungen Menschen muss einfach zugänglich und diskret sein. Das trifft bei den Mental Health Coaches zu, denn in diesem Projekt sind sie Teil des Alltags der Zielgruppe. Schule kann sowohl negativer Verstärker als auch Auffangbecken für Gefühle sein. Mit den Mental Health Coaches tragen wir dazu bei, dass sie Letzteres ist", sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des Internationalen Bundes.
Bedauerlicherweise ist die Finanzierung des Projekts ausschließlich für das aktuelle Schuljahr 2023/2024 gesichert. Wie es danach mit den Mental Health Coaches weitergeht, bleibt völlig unklar. Diese Ungewissheit ist eine schwierige Situation, sowohl für die Fachkräfte als auch für die 100 bundesweit teilnehmenden Schulen - und natürlich die dort betreuten Kinder und Jugendlichen.