IB fordert Weiterführung des Programms „Mental Health Coaches“


Drei Jugendliche sitzen nebeneinander.

Jugendliche: Der Internationale Bund (IB) setzt sich für eine Fortführung des Programms "Mental Health Coaches" (MHC) ein.

Der Internationale Bund (IB) fordert, das Programm „Mental Health Coaches“ (MHC), das nach den Sommerferien startet, über das Schuljahr 2023/2024 hinaus fortzuführen. Bei dem Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geht es darum, die psychische Resilienz von Schülern*Schülerinnen zu stärken, ein Bewusstsein für Themen der mentalen Gesundheit zu schaffen und bei Bedarf Beratungsangebote zu vermitteln. Bundesweit sollen mehr als 100 Schulen erreicht werden.

Im September 2021 setzte das Bundeskabinett die Interministerielle Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“ (IMA) ein, um die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu fördern und die negativen Folgen der COVID-19-Pandemie zu minimieren. Insgesamt identifizierte die IMA fünf Handlungsfelder – darunter die Schulen, für die sie in ihrem Abschlussbericht unter anderem das Modellprogramm MHC empfahl.

Vertrauensaufbau an Schulen braucht Zeit

Von Beginn an gab es die Zusage, dass das Programm, das ein geplantes jährliches Gesamtvolumen von zehn Millionen Euro umfasst, bis Mitte 2024 umgesetzt werden soll – mit der Perspektive einer Fortführung bis Ende 2025. Noch vor Schuljahresbeginn wird nun aber deutlich, dass der Haushaltsplan 2024 keine weiteren Mittel für das Modellvorhaben vorsieht, sodass es auslaufen müsste, bevor es richtig begonnen hat. Dies kritisiert der IB massiv, denn Vertrauensaufbau an Schulen braucht Zeit und kann binnen eines Jahres nur in Ansätzen gelingen. Soziale Träger haben bereits Strukturen geschaffen, die zeitnah wieder zurückgebaut werden müssen. Im Rahmen seines Engagements in der Schulsozialarbeit stellt alleine der IB 24 Fachkräfte – trägerübergreifend sind es rund 120.

„Wir dürfen die Schüler*innen angesichts des immensen Bedarfs an Resilienzstärkung und Aufklärung zum Thema mentale Gesundheit nicht alleine lassen“, mahnt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB. „Vielmehr sollten wir den Internationalen Tag der Jugend am 12. August zum Anlass nehmen, um junge Menschen in ihrer Entwicklung besonders zu fördern. Das Programm ‚Mental Health Coaches‘ vorzeitig einzustellen, ist nicht nachhaltig, kurzsichtig und eine enorme Last für die Träger. Außerdem schwächt dieses Vorgehen das Vertrauen von Arbeitssuchenden in Träger wie den IB und drängt hochqualifizierte Fachkräfte in eine prekäre Arbeitssituation.“

Insgesamt stellt sich der Internationale Bund den geplanten finanziellen Einsparungen der Bundesregierung im Sozial- und Bildungsbereich entgegen. Anders als zum Beispiel bei den Respekt Coaches, einem Programm der Vorgängerregierung, das vorzeitig beendet werden soll, betrifft die Kürzung bei den MHC ein eigenes Vorhaben der aktuellen Bundesregierung.

 


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