Der Internationale Bund (IB) hat zusammen mit einem breiten Bündnis verschiedener Träger und Verbände ein Positionspapier zum Gesamtprogramm Sprache entwickelt. Zu den Initiatoren zählen außerdem unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Deutsche Volkshochschulverband sowie der Bundesverband der Träger Beruflicher Bildung.
Die Veröffentlichung erfolgt im Kontext der anstehenden Koalitionsgespräche. Die Forderungen umfassen insbesondere eine auskömmliche Finanzierung der Sprachkurse, mehr Planungssicherheit für Sprachkursträger und Lehrkräfte sowie die bedarfsgerechte Sprachförderung für alle Zugewanderten.
Der IB setzt somit ein Zeichen gegen die geplanten Kürzungen bei Integrations- und Berufssprachkursen. Hierzu hat der Träger auch eine Petition ins Leben gerufen, die sich ebenfalls für den Erhalt des Sprachkurssystems und die Sicherstellung von Integrations- und Berufssprachkurs-Angeboten einsetzt. Sie kann ab sofort unterzeichnet werden.
Kürzungen gefährden den Erfolg des Gesamtprogramms Sprache
Sprache ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe und zur Integration in den Arbeitsmarkt. Die aktuellen Einsparungen gefährden den Erfolg des Modells, da die Integrations- und Berufssprachkurse aufgrund der Haushaltslage nur in sehr verringertem und nicht bedarfsgerechtem Umfang umgesetzt werden. Ohne die Sprachkurse im Gesamtprogramm Sprache bleibt jedoch vielen Zugewanderten der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt – mit gravierenden Folgen für die Fachkräftesicherung.
Denn ohne Zuwanderung können wiederum viele Vakanzen auf dem deutschen Arbeitsmarkt nicht besetzt werden: Bis 2040 sind jährlich etwa 288.000 Arbeitskräfte aus dem Ausland nötig. Die Einsparungen gefährden somit auch die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands.
Das Positionspapier fordert daher die uneingeschränkte Fortführung des „Gesamtprogramms Sprache“. Dazu gehört eine dauerhaft bedarfsgerechte Finanzierung der Sprachkurse, die Beibehaltung der Wiederholungsmöglichkeiten in Integrationskursen sowie das Weiterführen von Frauen-, Eltern- und Jugendintegrationskursen. Auch Berufssprachkurse mit dem Ziel B1 und B2 sollten ohne Einschränkungen angeboten werden.
„Es ist alarmierend, wie wenig Deutschland im internationalen Vergleich in Bildung investiert. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt liegt der Anteil unter dem OECD-Durchschnitt von 4,9 Prozent. Solange das Kooperationsverbot in der Bildung gilt, sind Bund und Länder in ihren Möglichkeiten eingeschränkt, gemeinsam zu investieren“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB und des Bundesverbandes der Träger beruflicher Bildung (BBB). Die Petition kann hier unterzeichnet werden.