Der Internationale Bund (IB) erinnert zum heutigen Gedenktag an den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma. Dabei wurden Angehörige dieser Bevölkerungsgruppen zwischen 1933 und 1945 systematisch diskriminiert, verfolgt und ermordet.
Die wissenschaftlichen Schätzungen über die Opferzahlen unterscheiden sich zum Teil erheblich voneinander. Weit überwiegend gehen sie jedoch davon aus, dass während der nationalsozialistischen Herrschaft in diesem Zusammenhang eine sechsstellige Anzahl Sinti und Roma getötet wurde.
Einweihung des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma als Meilenstein
In den Vernichtungslagern wurden unter anderem Menschen interniert, die nach nationalsozialistischer Auslegung Roma waren oder entsprechende Vorfahren hatten. Die Überlebenden mussten später häufig darum kämpfen, als Opfer öffentlich anerkannt zu werden. Ein Meilenstein war in diesem Zusammenhang die Einweihung des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin durch die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des Internationalen Bundes, spricht sich anlässlich des heutigen Gedenktags unmissverständlich gegen jede Form von Diskriminierung aus: „Der IB beurteilt Menschen nicht aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe. Wir alle sind aufgerufen, uns dem auch heute leider noch alltäglichen Antiziganismus gegenüber Sinti und Roma in Sprache und Handlungen entschlossen entgegenzustellen.“