Um dem massiven Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung zu begegnen, wird seitens der Politik immer wieder gefordert, das Personal in Kindertagesstätten durch Quereinsteiger*innen aufzustocken. In manchen Bundesländern wird dies bereits praktiziert. Der Internationale Bund (IB) begrüßt angesichts der aktuellen Situation die Liberalisierung der Quereinstiegsmöglichkeiten, betont aber gleichzeitig, dass diese Öffnung nicht auf Kosten der Qualität gehen darf.
Damit die Qualität der Erziehung nicht leidet, brauchen auch Quereinsteiger*innen eine umfassende und fundierte Ausbildung. Diese bindet wiederum pädagogische Fachkräfte, sodass es kurzfristig zu keiner signifikanten Entlastung kommt. Der IB plädiert deshalb für einen ausgewogenen Ansatz, der die kurzfristigen Bedürfnisse der Kitas mit den langfristigen Zielen der Qualitätssicherung und der Aufwertung des Erzieherberufs vereint.
„Wir müssen daran arbeiten, den Beruf der Erzieher*innen attraktiver zu machen“
Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des Internationalen Bundes, betont: „Die Diskussion zum Thema Quereinsteiger*innen in Kitas ist wichtig, um innovative Lösungen zur Reduzierung des Fachkräftemangels zu finden. Doch dürfen wir niemals die Qualität der Bildung und Betreuung aus den Augen verlieren. Es ist unerlässlich, dass Quereinsteiger*innen angemessen qualifiziert werden, um eine bestmögliche Entwicklung der Kinder sicherzustellen. Gleichzeitig müssen wir weiterhin daran arbeiten, den Beruf der Erzieher*innen attraktiver zu machen, um den Bedarf an Fachkräften langfristig zu decken."
Laut Bertelsmann-Stiftung fehlen 2023 in Deutschland mehr als 380.000 Kita-Plätze. Diese Zahl verdeutlicht die prekäre Situation. Eine erfreuliche Entwicklung ist hingegen, dass die Zahl der männlichen Erzieher kontinuierlich steigt. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts hervor.
Der Internationale Bund ist selbst Anbieter von Kitas, Horten sowie Ganztagsbetreuung an Schulen.