Die 19. Shell Jugendstudie zeigt: Junge Menschen im Alter zwischen 12 und 25 Jahren nehmen die aktuellen Probleme in der Gesellschaft, Politik und Umwelt wahr. Ihre zunehmenden Ängste und Sorgen führen jedoch nicht zu Resignation und Verdrossenheit: Die Jugendlichen schauen mit Zuversicht und Vertrauen in die Zukunft. Eine unüberwindbare Polarisierung innerhalb der Mehrheit der Jugendlichen ist trotz Krisen und bestehender sozialer Unterschiede nicht feststellbar.
Politisch interessiert zunehmend engagiert
Bei der Landtagswahl in Thüringen und Sachsen haben besonders populistische Parteien einen Zugewinn durch junge Wähler*innen erhalten. Es entstand der Eindruck, dass rechte Positionen besonders bei jungen Menschen vertreten sind und die Ergebnisse sogar eine Politikverdrossenheit spiegeln. Die Shell Studie macht allerdings deutlich: 55 Prozent der Befragten bezeichnet sich als politisch interessiert, 37 Prozent haben die Bereitschaft, politisch aktiv zu sein. 40 Prozent geben an, sich gesellschaftlich oder allgemein für Menschen zu engagieren. Das ist mehr als noch vor fünf Jahren. Das Bild einer politikverdrossenen Jugend stimmt laut Studie also nicht. Außerdem haben wesentlich mehr Jugendliche Angst vor Ausländerfeindlichkeit (58 Prozent) als vor Zuwanderung (34 Prozent). Auch der Internationale Bund (IB) steht für eine inklusive Gesellschaft ohne Ausgrenzung und bietet Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren.
Zuversicht in die Möglichkeit zur Veränderung
Die Studie untersucht auch die politische Haltung der jungen Menschen. Auf einer Skala von 1 bis 11 (1 = Links bis 11 = Rechts. Skalenmittelpunkt = 6) ordnen sich die Jugendlichen aktuell bei einem Mittelwert von 5.3 ein. Neu ist, dass sich die Jugendlichen überhaupt einem linken oder rechten Spektrum zuweisen und nur 10 Prozent dies entweder nicht können oder wollen. 70 Prozent sind sich sicher, dass sich die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse durch eigenes Engagement positiv beeinflussen lassen.
Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB, zeigt sich erfreut: „Die Ergebnisse der Shell Jugendstudie sind ein starkes Signal für das Engagement und die Verantwortung unserer Jugend. Es ist ermutigend zu sehen, dass junge Menschen trotz der Herausforderungen, vor denen sie stehen, mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Ihr wachsendes politisches Bewusstsein und die Bereitschaft, aktiv zu werden, zeigen, dass dies eine Generation der Gestalter*innen ist.“