Der Internationale Bund (IB) fordert Bund und Länder dringend zu einer Einigung beim Digitalpakt 2.0 auf. "Berufliche Bildung darf nicht an einem Bund-Länder-Streit über die Finanzierung scheitern. Der Digitalpakt ist von großer Bedeutung, wenn wir dem aktuellen Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft wirksam entgegentreten wollen. Es geht um die Perspektive von Millionen Menschen", mahnt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.
Eigentlich war es in Berlin längst parteiübergreifender Konsens, dass der bisherige Digitalpakt Schule als Digitalpakt 2.0 neu aufgelegt wird. Dabei sollten die Förderung breiter aufgestellt, Fehler der Vergangenheit behoben und funktionierende Ansätze fortentwickelt werden. Doch Bund und Länder können sich seit Monaten nicht über die Finanzierung einigen. Die Bundesregierung verlangt eine höhere Kostenbeteiligung der Bundesländer als bisher. Danach müssten beide Seiten jeweils die Hälfte tragen.
IB: Bildung ist Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Bewältigung der technologischen, demografischen und ökologischen Transformation
Von den Verhandlungen über den Bundeshalt 2025 kommen besorgniserregende Signale. So soll das zuständige Bildungsministerium für den neuen Digitalpakt 2.0 ursprünglich keinen Finanzbedarf im Finanzministerium angemeldet haben. Und auch Haushaltspolitiker*innen der Opposition machen vereinzelt geltend, dass Schulbildung - und damit der Digitalpakt 2.0 - keine Bundesaufgabe ist.
"Ich kann vor diesem Szenario nur warnen! Wir spielen mit der Zukunft unserer Kinder. Wir verspielen zudem die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft und damit den Wohlstand. Alle Beteiligten sollten sich ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst werden. Der Digitalpakt 2.0 muss kommen!", fordert Thiemo Fojkar.
Bildung ist aus Sicht des IB der Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Bewältigung der technologischen, demografischen und ökologischen Transformation. Um die Leistungsfähigkeit deutscher Schulen ist es im internationalen Vergleich ohnehin nicht gut bestellt. Schüler*innen hierzulande sollte nach Ansicht des freien Trägers der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit ein barrierefreier Übergang in die Arbeitswelt und eine faire Chance auf Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht werden.