Christine Lambrecht, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, hat den Jugendmigrationsdienst (JMD) des IB in Sinsheim besucht. Dabei sprach sie mit IB-Mitarbeitenden und einem Teilnehmenden unter anderem über psychologische Therapieplätze, geduldete junge Menschen sowie das Programm Respekt Coaches.
Doris Lauer, Geschäftsführerin des IB Baden, freute sich über die Chance, der Ministerin den JMD-Standort Sinsheim mit seinen vier Außenstellen näherzubringen. „Es handelt sich hier um einen großen Landkreis, was in der alltäglichen Arbeit zu Herausforderungen führt. Dennoch erreichen wir die Zielgruppe sehr gut mit unseren Angeboten.“
Zur Sprache kamen unter anderem die Perspektiven für junge Menschen mit Migrationsgeschichte, die in Deutschland juristisch gesehen über eine Duldung, also eine vorübergehende Aussetzung der Abschiebung, verfügen. Dieser Zustand kann durchaus zehn Jahre oder länger andauern und bedeutet für die Betroffenen Unsicherheit und Existenzängste. „Hier müssen wir Perspektiven von Anfang an schaffen“, sagte Christine Lambrecht.
Ein weiteres wichtiges Thema des Besuchs war die psychische Belastung für junge Menschen, die geflüchtet sind und dabei möglicherweise ihre Familie zurücklassen mussten. Ein junger Mann, der vor einigen Jahren aus Afghanistan nach Deutschland kam, konnte dies gegenüber Frau Lambrecht aus eigener Erfahrung berichten.
Bitte um längere Laufzeit des Programms „Respekt Coaches“ zur Demokratieförderung
Daran schloss sich die Bitte um Erhöhung der zur Verfügung stehenden Anzahl psychologischer Therapieplätze. Zudem wäre es notwendig, diese in der jeweiligen Muttersprache anzubieten. Frau Lambrecht versprach, sich für beides einzusetzen.
Im weiteren Gespräch ging es unter anderem um die beim JMD Sinsheim tätigen Respekt Coaches. Die Politikerin lobte das der Demokratieförderung dienende Programm als „wichtig, gerade in der Pandemie.“
Rolf Müller, Bereichsleiter Migration und Sprache beim IB Baden, sprach sich gegenüber der Ministerin explizit für eine längere Laufzeit des von der Bundesregierung finanzierten Programms aus. „Dies ist entscheidend für unsere Planungssicherheit beim IB“, so Müller.
Weiter Informationen über die Jugendmigrationsdienste des IB gibt es hier.