Bildungsungerechtigkeit durch die Pandemie größer geworden


Durch die Schulschließungen während der Corona-Pandemie hat die Bildungsungerechtigkeit in Deutschland zugenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine jetzt veröffentlichte Studie des IFO-Instituts. Demnach haben die Schüler*innen weniger als die Hälfte der Zeit mit Lernen verbracht als wenn sie weiter normal in die Schule gegangen wären. Bei lernschwächeren Kindern sieht die Bilanz sogar noch schlechter aus. Sie beschäftigten sich noch eine weitere halbe Stunde weniger als ihre Altersgenossen mit schulischen Aufgaben.

„Trotz intensiver Bemühungen der  Schulen und Lehrer*Lehrerinnen bleibt es offenbar eine enorme Kraftanstrengung, einen bedeutenden Anteil junger Menschen auch ohne eine Präsenz im Klassenraum für das Lernen zu begeistern“, stellt der IB-Vorstandsvorsitzende Thiemo Fojkar fest. Die Studie belegt auch, dass es den Lehrkräften wegen der Kurzfristigkeit nicht immer gelungen ist, rasch digitale Lernformate umzusetzen und sich vor allem um die Kinder und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf zu kümmern „Deshalb muss diese Form des Lehrens und Lernens für zukünftige Herausforderungen dieser Art sozusagen coronafest gemacht werden. Auch der Digitalpakt Schule muss diesbezüglich optimiert werden“, so Fojkar.

„Wenn wir jetzt wirklich eine zweite Welle der Pandemie bekommen sollten und Schulen wieder schließen müssten, hätte das katastrophale Folgen eben genau für die jungen Menschen, die Schule am nötigsten brauchen. Hier müssen die Schulen schnell reagieren und dafür sorgen, dass diese Zielgruppe nicht abgehängt wird – möglicherweise mit dem Ergebnis, dass sie den Rest ihres Lebens darunter leiden werden“, so Fojkar. Der IB-Vorstandsvorsitzende erinnert außerdem daran, dass in diesem Land jeder und jede ein Recht auf Bildung hat und individuell gefördert muss, auch in Zeiten der Krise.


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