Eine verbesserte Finanzierung des Gesamtprogramms Sprache wird in einem gemeinsamen Positionspapier gefordert, das der Internationale Bund (IB) in einem breiten Bündnis aus Verbänden – unter anderem dem Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (BBB), dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und dem Deutschen Volkshochschul-Verband – mit veröffentlicht hat.
Das Positionspapier unterstreicht die Notwendigkeit einer deutlichen Aufstockung der finanziellen Mittel für die Sprachkurse im Gesamtprogramm Sprache, um die Integration von Migranten*Migrantinnen sowie die Arbeits- und Fachkräfteeinwanderung in Deutschland nachhaltig zu sichern. Deutschland, als das OECD-Land mit der zweitgrößten Einwanderungsbevölkerung, steht vor der Herausforderung, den Bedarf an Sprachkursen zu decken, was bereits in diesem Jahr nicht vollständig erfüllt werden konnte. Dies gilt insbesondere angesichts der jüngsten Zuwanderung von Schutzberechtigten aus der Ukraine und rund 600.000 Asylsuchenden.
Eine wirksamere Arbeitsmarktintegration erfordert eine gezielte Finanzierung der Weiterbildung
Der IB betont, dass höhere Investitionen in die Sprachförderung entscheidend sind, um die Integration von Migranten*Migrantinnen und deren erfolgreiche Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu gewährleisten. Dies ist nicht nur ein gesellschaftliches, sondern auch ein wirtschaftliches Anliegen: Eine effizientere Arbeitsmarktintegration von gering- und hochqualifizierten Einwandernden sowie einwanderungsbereiten Arbeits- und Fachkräften erfordert eine gezielte und ausreichende Finanzierung der Weiterbildung, wozu auch das Gesamtprogramm Sprache gehört.
„Spracherwerb ist der Schlüssel zur Integration. Nur durch eine nachhaltige und umfassende Sprachförderung können wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und den Fachkräftemangel in Deutschland langfristig bewältigen“, so Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB und des BBB. „Deshalb setzen wir uns gemeinsam mit unseren Partnern dafür ein, dass die finanziellen Mittel für das Gesamtprogramm Sprache aufgestockt und gezielt eingesetzt werden.“
Neben einer bedarfsgerechten Mittelausstattung fordern die Verbände in dem Positionspapier zusätzliche Investitionen für eine angemessene Vergütung hochqualifizierter Lehrkräfte, eine auskömmliche Vergütung der Kursträger, um flexiblere und bedarfsgerechtere Angebote zu ermöglichen, sowie eine umfassende Digitalisierung der Lernangebote. Diese Maßnahmen sind nach Ansicht des IB unerlässlich, um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzutreten und eine effizientere Arbeitsmarktintegration eingewanderter Personen zu gewährleisten.
Der IB ist selbst bundesweit Anbieter von Integrations- und Sprachkursen.