Alle Jugendlichen müssen eine Chance auf eine Ausbildung haben


Person steht vor einem Bücherregal in einer Bibliothek.

Der IB setzt sich für ein Recht auf Bildung für alle Jugendlichen ein. Foto: Matthew Feeney | unsplash.com

Für Jugendliche mit einer niedrigen Schulbildung werden sich die beruflichen Perspektiven in den nächsten Jahren deutlich verschlechtern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.

Im Rahmen einer Delphi-Studie wurden rund 100 Experten*Expertinnen aus den Bereichen Wirtschaft, Verwaltung, Bildungspraxis, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu den Ausbildungsperspektiven von Jugendlichen befragt. Bei der sogenannten Delphi-Methode werden ausgewählte Fachleute gebeten, zukünftige Entwicklungen einzuschätzen und zu bewerten. Den Autoren zufolge haben schon heute fast 15 Prozent der 20- bis 34-Jährigen keinen Berufsabschluss. Während die Anforderungen in Ausbildungsberufen immer höher würden, gebe es immer weniger Jobangebote für Geringqualifizierte.

Die Befragten rechnen damit, dass es auch in Zukunft zugleich unbesetzte Ausbildungsstellen und Bewerber*innen, die keinen Ausbildungsplatz finden, geben wird. Somit droht neben einem massiven Fachkräftemangel auch eine steigende Jugendarbeitslosigkeit. Laut den Experten*Expertinnen sei es wichtig, die Berufsorientierung fest in den Schulen zu verankern, auch die bedarfsorientierte Begleitung von Jugendlichen während der Ausbildung befürwortet die Mehrheit der Befragten.

„Die Ergebnisse der Studie der Bertelsmann-Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung sind besorgniserregend und bestätigen einmal mehr die Positionen des IB“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB. „Der drohende Fachkräftemangel ist ein großes Problem für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Vor allem müssen wir aber auch an die Jugendlichen denken, die keinen Ausbildungsplatz finden und damit den Anschluss verlieren. Alle Jugendlichen müssen eine Chance auf eine Ausbildung haben und Anspruch auf entsprechende Förderung. Daher setzt sich der IB unter anderem für die verpflichtende Berufsorientierung in allen Schulformen ein.“


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