Der Internationale Bund (IB) wünscht sich von der Politik eine Förderung von Kindertagespflege statt deren Abbau. Anlässlich der "Aktionswoche Kindertagespflege" macht der freie Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit, der auch in diesem Bereich tätig ist darauf aufmerksam, dass derzeit viele Plätze in der Kindertagespflege wegfallen.
Viele Menschen bezeichnen die in der Kindertagespflege arbeitenden Menschen umgangssprachlich als "Tagesmütter" oder "-väter". Diese verfügen über eine spezielle Qualifizierung, sind aber nicht zwingend ausgebildete Erzieher*innen. In privaten Räumlichkeiten betreuen sie - meist ab morgens - alleine bis zu fünf Kinder im Alter zwischen einem halben und drei Jahren.
Der IB sieht dies als wichtige Möglichkeit für die individuelle Betreuung von Kindern. Hier entsteht eine enge Bindung zur Bezugsperson. Die Kindertagespflege bietet mehr Ruhe, Struktur und individuelles Eingehen auf die Bedürfnisse des einzelnen Kindes. Eine gute Begleitung und Beratung der Fachkräfte sichern die Qualität dieses Angebotes.
In Westdeutschland und ostdeutschen Ballungsgebieten fehlen Krippen- und Kita-Plätze
Bundesweit baut die Politik Plätze in der Kindertagespflege ab, da der Krippen- und Kita-Ausbau scheinbar ausreichend vorangeschritten ist. Dabei fehlen dort weiterhin viele Plätze, vor allem in Westdeutschland, aber auch in einigen östlichen Ballungsgebieten. Mit dem Wegfall von Tagespflege wächst der ohnehin hohe Druck auf Kitas und Krippen zusätzlich. Darüber hinaus fehlen Erzieher*innen.
"Wir wünschen uns, dass die Politik Kindertagespflege fördert statt abbaut. Das Angebot in der Kinderbetreuung sollte breit, bunt, deutschlandweit verfügbar und flexibel sein. Eltern sollten die Wahl haben, welches Angebot für ihr Kind und für ihre Lebenssituation am besten geeignet ist", sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.