Der Internationale Bund (IB) übt Kritik am Änderungsentwurf des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Sachen Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz ("Aufstiegs-BAföG"). Das BMBF hat in dieser Woche die bei diesem Thema relevanten Verbände und Träger angehört, darunter den IB. Der Internationale Bund bietet bundesweit zahlreiche Möglichkeiten, sich beruflich zu qualifizieren.
Beim "Aufstiegs-BAföG" geht es im Grundsatz um höherqualifizierende berufliche Weiterbildungen, wie beispielsweise "Meister*in", "Fachwirt*in", "Bachelor Professional" und "Master Professional". Der IB lobt in seiner Stellungnahme einige Punkte des Änderungsentwurfs: Die vorgesehenen Verbesserungen der Förderbedingungen sind ebenso zu begrüßen wie die Verringerung von Zugangshürden und die Setzung zusätzlicher Anreize für einen erfolgreichen Abschluss der Weiterbildung.
Gleichzeitig wiederholt der IB allerdings seine langjährige Kritik, dass die Aufstiegsfortbildungen von der Basisförderung der Weiterbildung Beschäftigter nach dem Sozialgesetzbuch III ausgeschlossen sind. In der Folge werden Arbeitnehmende, die an einer Aufstiegsweiterbildung teilnehmen, finanziell erheblich schlechter gestellt als alle anderen Beschäftigen, die an einer sonstigen beruflichen Qualifizierung teilnehmen.
Eine aktuelle Bertelsmann-Studie stützt die Forderung des IB nach einer gesetzlichen Bildungszeit
Ergänzend weist der IB erneut auf eine systemwidrige Lücke in der Weiterbildungsförderung Beschäftigter hin. Sie besteht darin, dass eine individuelle, vom Arbeitgeber unabhängige Förderung weiterbildungsinteressierter Beschäftigter fehlt. Ein Beispiel dafür ist die (ursprünglich von der Politik ja auch angedachte) Bildungszeit.
Deren Erfordernis bestätigt auch die vor wenigen Tagen durch die Bertelsmann-Stiftung vorgelegte Studie "Mehr Weiterbildung für alle. Fachkräftesicherung durch Bildungszeit". "Die Verfasser*innen weisen darin insbesondere auf folgendes hin: Geringqualifizierte und einkommensschwache Beschäftigte sind zwar äußerst motiviert, sich beruflich höher zu qualifizieren. Sie halten es aber selten für realistisch, ihren Wunsch auch umzusetzen. Zu den Hürden zählen vor allem ihr vergleichsweise schlechter Informationsstand, die mit der Weiterbildung verbundenen Kosten sowie die Tatsache, dass ihre Arbeitgeber sie kaum zu diesem Zweck freistellen", sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.