Zum 80. Jahrestag der Wannseekonferenz spricht sich der Internationale Bund (IB) erneut für Politische Bildung und Demokratiebildung als präventive Handlungsansätze gegen Extremismus aus. Nach Ansicht des freien Trägers der Jugend-, Bildungs- und Sozialarbeit ist Aufklärung die beste Methode im Kampf gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit.
Die Wannseekonferenz fand am 20. Januar 1942 in einer Villa am Rande Berlins statt. Hochrangige Beamte aus Politik und Verwaltung des nationalsozialistischen Regimes kamen zusammen, um die Aktivitäten der einzelnen NS-Organe beim Massenmord an den europäischen Juden und weiteren Bevölkerungsgruppen zu koordinieren.
Der Internationale Bund ist angesichts des derzeitigen gesellschaftlichen Klimas in Deutschland besorgt, dass sich der schleichende Rassismus und Rechtsextremismus weiter ausbreitet. Zunehmend kapseln sich Menschen sozial ab und bewegen oder informieren sich nur noch in ihrer eigenen „Blase“, also ausschließlich unter Gleichgesinnten. Dies leistet einer Radikalisierung Vorschub.
„Holocaustleugnung bereits im Ansatz unterbinden!“
Daher plädiert der IB für eine Ausweitung von Politischer Bildung und Demokratiebildung in Schulen, Jugendzentren oder öffentlich-rechtlichen Medien. In diesem Kontext befürwortet er auch die geplante Einführung eines Demokratiefördergesetzes durch die Bundesregierung. Kinder und Jugendliche sollten mehr denn je lernen, was der Holocaust war, welchen Umfang er hatte und was er für jüdische Menschen sowie beispielsweise Sinti und Roma bedeutete. Der IB ist selbst Träger von Politischer Bildung sowie weiteren präventiven und demokratiefördernden Angeboten.
„Wir als IB haben einen gesellschaftlichen Auftrag, diese Bildungsmaßnahmen zum einen selbst durchzuführen und zum anderen für ihre Ausweitung auch in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens einzutreten. Wir müssen Geschichtsrevisionismus und Holocaustleugnung bereits im Ansatz unterbinden. Dazu mahnt uns dieser Jahrestag einmal mehr“, betont Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.