10 Jahre Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung: IB kritisiert nicht eingehaltenes Versprechen


Mädchen in Kita beim Malen mit Fingerfarbe

Mädchen in Kita: Der Internationale Bund (IB) kritisiert das uneingelöste Versprechen des Staates im Zusammenhang mit dem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung. Foto: Shutterstock.

Der Internationale Bund (IB) kritisiert zum zehnten Jahrestag der Einführung des Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuung, dass der Staat sein Versprechen gegenüber Eltern nicht halten konnte. Am 1. August 2013 trat die Regelung in Kraft, laut der jedes Kind ab dem zweiten Lebensjahr einen Kita-Platz erhalten soll. Der IB ist selbst bundesweit Anbieter von Kindertagesstätten, Horten und Ganztagsplätzen.

"Die Realität ist in vielen Regionen Deutschlands eine andere als zugesagt. Nur jedes dritte Kind wird de facto betreut. Hunderttausende Familien suchen derzeit Plätze. Das bedeutet, ein Elternteil, meist die Mutter, kann nicht arbeiten gehen und entsprechend kein Geld verdienen. Kinder sind also noch immer ein Armutsrisiko. Da darf man sich nicht wundern, dass die Geburtenrate in Deutschland im Sinkflug ist!", kritisiert Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB. 

Dort, wo der Rechtsanspruch eingehalten wird, müssen Eltern oft ans andere Ende einer Großstadt, um den ihnen zustehenden Betreuungsplatz zu erreichen. Hinzu kommen eingeschränkte Öffnungszeiten der Kitas aufgrund von Personalmangel.

Frühkindliche Bildung ist nahezu unersetzlich

Wer keinen Platz findet, ist doppelt benachteiligt: Es fällt nicht "nur" eine Arbeitskraft aus – was gleichzeitig den Fachkräftemangel der deutschen Wirtschaft intensiviert. Zusätzlich wird dem Nachwuchs wichtige frühkindliche Bildung vorenthalten. Stattdessen beruht diese darauf, wie viele Mittel Familien aus eigener Kraft stemmen können. Studien zeigen, dass Kinder diese Lernerfahrungen später nur schwer nachholen können. 

Der IB benennt mehrere Gründe für das uneingelöste Versprechen. "Das Bildungssystem ist chronisch unterfinanziert. Es wurde zu wenig in die Ausbildung von Erziehungsfachkräften investiert. Hier muss die Politik ansetzen. Die Pandemie hat zudem das Problem erheblich verschärft", so Thiemo Fojkar.


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