Der Internationale Bund (IB) und die REWE Group haben ein gemeinsames Projekt zur Integration von Langzeitarbeitslosen gestartet. In dieser Woche hat am ersten IB-Modellstandort in Berlin nach anderthalb Jahren Planung die Teilqualifizierung (TQ) als Verkäufer*in begonnen. Das Projekt basiert auf den MY∙TQ-Konzepten. MY∙TQ ist eine vom Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (BBB) konzipierte und geförderte gemeinsame Initiative mehrerer seiner Mitgliedsunternehmen, darunter der IB. Sie hat das Ziel, Teilqualifizierungen bundesweit und trägerübergreifend umzusetzen.
Gefördert durch die Berliner und Brandenburger Jobcenter werden die in den kommenden Monaten in den beiden Modulen „Kassieren“ und „Bedienen, beraten, verkaufen“ durch den IB ausgebildet. Nach jedem Modul erfolgt eine Kompetenzfeststellung. Eine Externenprüfung bei der zuständigen Kammer kann, bei Erfüllung aller Voraussetzungen (zum Beispiel das erfolgreiche Absolvieren aller fünf Module der TQ), die berufliche Nachqualifizierung zu einem krönenden (Berufs-)Abschluss führen. Darüber hinaus erfolgt auch eine Förderung von Schlüsselkompetenzen, Grundbildungsbedarfen oder Sprachkompetenz.
Perspektive für mehr gesellschaftliche Teilhabe
Im wöchentlichen Wechsel vermittelt der IB die Theorie und REWE die fachpraktische Arbeit in den beteiligten Supermärkten. Letztere wurden vorab nach Gesprächen und Schnuppertagen sowie den persönlichen Wünschen der Teilnehmenden ausgewählt. Für die Dauer der Teilqualifizierung erhalten die Teilnehmenden einen Arbeitsvertrag in ihren jeweiligen Einsatzmärkten. Nach erfolgreicher Absolvierung der TQ wird dieser auch perspektivisch verlängert oder aufgestockt.
„Diese Menschen haben bereits ab dem ersten erfolgreich abgeschlossenen TQ-Modul bessere Chancen, in Unternehmen integriert zu werden. Teilqualifizierungen bieten insbesondere für Zielgruppen, die längere Zeit keine Beschäftigung hatten, eine gute Möglichkeit für einen Berufsabschluss. Sie erhalten somit eine Perspektive für mehr gesellschaftliche Teilhabe. Der IB setzt sich, neben den anderen Trägern des BBB, in seiner politischen Lobbyarbeit intensiv dafür ein, TQ für diese Zielgruppe zu stärken“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender sowohl des BBB als auch des Internationalen Bundes. Der IB ist (auch abgesehen vom Projekt mit der REWE Group) dauerhaft in großem Umfang in der beruflichen Bildung tätig.