Weltweit können rund ein Fünftel der erwachsenen Menschen weder lesen noch schreiben. In Deutschland geht man von mehr als sechs Millionen Erwachsenen aus, die besten Falls einfache Sätze lesen und schreiben können. Am heutigen Weltalphabetisierungstag der UNESCO soll daran erinnert werden, dass die Beherrschung dieser grundlegenden Kulturtechnik auch im 21. Jahrhundert nicht selbstverständlich ist.
Die Konsequenzen für die, die nicht richtig lesen und schreiben können, sind für viele von Ihnen bei Ihrer täglichen Arbeit offensichtlich: die Betroffenen haben Schwierigkeiten eine Stelle zu finden und sie dann zu behalten, Fortbildungs- und Qualifizierungsangebote können nicht oder nur eingeschränkt genutzt werden.
Um die Lese- und Schreibfähigkeiten Erwachsener in Deutschland zu fördern, ist der IB bereits seit 2006 im Bereich Alphabetisierung und Grundbildung aktiv und bietet unter anderem Kurse an, die jeweils Vollzeit auf mehr als ein Jahr ausgelegt sind. In einigen Bundesländern war es der IB, der die Lehrerfortbildung für die nötige Zusatzqualifikation der Lehrkräfte konzipiert und gemeinsam mit den Weiterbildungsinstituten der Kultusministerien angeboten hat .
Entsprechend unterstützt der IB die AlphaDekade der Bundesregierung mit entsprechenden Angeboten und großem Engagement, seit 2018 ist er auch Mitglied im Kuratorium der AlphaDekade.
So nutzen am heutigen Tag zahlreiche Einrichtungen des IB den Weltalphabetisierungstag als Anlass für Aktionen. Im Grundbildungszentrum des IB in Büdingen heißt es beispielsweise „Mach‘ dich stolz. Trainiere Lesen und Schreiben.“ Unterstützt werden die Kollegen*Kolleginnen dabei unter anderem von Olympiasieger Fabian Hambüchen, Hessens Botschafter für Alphabetisierung.
„Familie ist der erste Bildungsort“ ist das Motto eines vom Bundesbildungsministerium geförderten Projekts des Delta-Netzes in Koblenz, Suhl, Neuenhagen bei Berlin und Schwerin. Gemeinsam mit den IB-Netzwerkpartnern vor Ort wie Bibliotheken, Schulen, Kindertagesstätten, Mehrgenerationenhäusern und Grundbildungszentren intensivieren die Kollegen*Kolleginnen im Delta-Netz wieder ihre pandemiebedingt unterbrochenen Aktivitäten zur Alphabetisierung und werben verstärkt für ihre Angebote. Unter anderem stehen gemeinsame Vorlese- und Spielenachmittage sowie Kreativkurse auf dem Programm, die nicht nur Spaß machen, sondern auch das Interesse am Lesen und Schreiben steigern und letztlich darauf abzielen, Lese- und Schreibfähigkeiten der erwachsenen Teilnehmenden zu verbessern. Dabei nutzt „Delta- Netz“ auch die neuen Materialien zur BMBF- Kampagne „Lesen und Schreiben: Mein Schlüssel zur Welt.“
„Leitmotiv unserer Arbeit ist ,Menschsein stärken'. Der Mensch ist nur Mensch durch Sprache, hat Wilhelm von Humboldt festgestellt. Insofern ist es nur konsequent, dass der IB nicht nur Sprach- sondern auch Schreib- und Lesebildung fördern müssen, wenn wir unser Leitmotiv mit Leben erfüllen wollen“, stellt der IB-Vorstandsvorsitzende Thiemo Fojkar abschließend fest.