"Wir brauchen nicht nur Master, sondern auch Meister"


Die Zahl der tertiären Bildungsabschlüsse hat in Deutschland weiter leicht zugenommen. Der OECD-Bildungsbericht kommt für das Jahr 2019 auf eine Quote von 33 Prozent bei den 25- bis 34-Jährigen. Das sind ein Prozentpunkt mehr als im Vorjahr und acht Prozentpunkte mehr als 2009. Das geht aus dem aktuellen Bildungsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, der am Dienstag vorgestellt wurde. Zwischen Frauen (34 Prozent) und Männern (32 Prozent) gibt es dabei kaum einen Unterschied. Im internationalen Durchschnitt liegt die Quote der Personen mit einem tertiären Abschluss bei 41 Prozent.

Grund für den Unterschied ist auch die vergleichsweise gute Berufsausbildung in Deutschland. Dieser stellt die OECD ein rundum positives Zeugnis aus. Die allgemeinbildenden Schulen als Grundlage für anschließende Qualifikationen schnitten schlechter ab. 46 Prozent der aller Schülerinnen und Schüler der oberen Klassenstufen in Deutschland entschieden sich dem Bericht zufolge für einen berufsbildenden Weg, knapp 90 Prozent von ihnen wählten dabei eine duale Variante. Die Autorinnen und Autoren der Studie gehen davon aus, dass die berufliche Bildung eine Schlüsselrolle dabei spielen wird, die Wirtschaft in Deutschland nach den Einschnitten durch die Corona-Pandemie wieder zu stärken.

„Die Ergebnisse belegen den Wert des Dualen Bildungssystem“, folgert der IB-Vorstandsvorsitzende Thiemo Fojkar. „Die Coronakrise hat zwar Schwachstellen im Bildungssystem aufgedeckt. Die müssen wir jetzt konsequent angehen und beispielsweise die Potenziale für die digitale Transformation von Bildung nutzen. Die aktuelle Generation von Schüler*innen darf den Anschluss nicht verlieren. Dafür tragen wir alle als Gesellschaft die Verantwortung. Dazu benötigen wir aber auch gut und ausreichend qualifizierte Lehrer*innen, die sich den veränderten Rahmenbedingungen stellen und dabei helfen, Innovationen voran zu treiben. Denn eines muss auch klar sein: wir brauchen nicht nur Akademiker*innen, sondern auch gut ausgebildete Fachkräfte. Wir brauchen nicht nur Master, sondern auch Meister!“


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