XING-Studie: Warum sich Menschen in Deutschland oft nicht weiterbilden


Junge Männer bei Weiterbildungsmaßnahme des IB

Junge Männer beim Lernen in einer Einrichtung des Internationalen Bundes (IB): Wer sich nicht weiterbildet, tut dies meist aus finanziellen oder zeitlichen Gründen. Foto: Hans Scherhaufer

Warum bilden sich so viele Menschen in Deutschland beruflich nicht weiter, obwohl dies erwiesenermaßen der Weg zu mehr Wohlstand ist – sowohl für das Individuum als auch die Gesellschaft? Die Bundesregierung versucht hier derzeit, mit dem Entwurf eines Weiterbildungsgesetzes Abhilfe zu schaffen. Der Internationale Bund (IB) und wohl alle maßgeblichen Akteurinnen und Akteure des Arbeitsmarktes haben dies begrüßt.

Das Weiterbildungsgesetz liegt jedoch derzeit auf Eis. Das Finanzministerium hat Bedenken bezüglich der Kosten. „Diese Verzögerung ist sehr bedauerlich. Das Weiterbildungsgesetz ist mehr als überfällig. Denn berufliche Weiterbildung ist ein Schlüsselfaktor der gegenwärtigen und zukünftigen Arbeitswelt sowie ein erheblicher Erfolgsfaktor der Wirtschaft“, so Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB. Er fährt fort: „Über die Verfügbarkeit von Fach- und Arbeitskräften hinaus steht hier Deutschlands Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit auf dem Spiel“.

Internationaler Bund hatte auf genau jene Gründe aufmerksam gemacht

Diese Einschätzung des IB bestätigt eine aktuelle Studie des Business-Portals XING vom Februar 2023. Weiterbildung an sich schätzen zwar rund 94 Prozent der befragten Arbeitnehmenden als wichtig ein. Die Teilnahme an entsprechenden Angeboten ist jedoch, abhängig von Geschlecht, Bildungsniveau und Einordnung in die Betriebshierarchie sehr unterschiedlich. Wer sich nicht weiterbildet, nennt dafür hauptsächlich finanzielle Gründe (42% der Befragten) sowie fehlende Zeit im beruflichen (35%) oder privaten (32%) Kontext.

Der IB hatte in seiner Stellungnahme zum Gesetzentwurf bereits klargestellt: Insoweit das neue Weiterbildungsgesetz Beschäftigten zusätzliche finanzielle Lasten auferlegt oder ihre Freizeit weiter einschränkt, wird es kaum eine höhere Weiterbildungsbeteiligung geben.


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