"Wir brauchen Politische Bildung!", "Migrationsberatung stärken statt kürzen!", "Demokratie verschwindet" oder "Wir sind die Fachkräfte von morgen!": Mit Plakaten wie diesen haben fast 100 junge Menschen am Donnerstag, 19.10., vor der Paulskirche in Frankfurt am Main gegen die geplanten Haushaltskürzungen der Bundesregierung demonstriert. Der Internationale Bund (IB) war bei der von der Evangelischen Akademie Frankfurt organisierten Protestaktion selbst mit vielen Mitarbeitenden vor Ort.
Die Ampelkoalition plant für 2024 weitgehende Sparmaßnahmen bei Bildung, Integration und Freiwilligendiensten. Davon betroffen wären unter anderem die Respekt Coaches, ein Bundesprogramm zur Extremismus-Prävention an Schulen. Auch die Beratung junger Geflüchteter müsste stark eingeschränkt werden.
Sparmaßnahmen würden auch den Fachkräftemangel im Sozialbereich verstärken
Bei den Freiwilligendiensten würden vermutlich viele Stellen wegfallen. Dies wäre doppelt schmerzlich. Nicht nur das gesellschaftliche Engagement junger Menschen wäre eingeschränkt. Wer ein Freiwilliges Soziales, Freiwilliges Ökologisches oder Freiwilliges Digitales Jahr beziehungsweise einen Bundesfreiwilligendienst absolviert hat, entscheidet sich oft für einen weiteren Berufsweg im Sozialbereich. Der IB und viele weitere Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit warnen angesichts des eklatanten Fachkräftemangels davor, diese Quelle versiegen zu lassen.
"Es ist gut und wichtig, dass die jungen Leute in Frankfurt ein Zeichen gesetzt haben. Deutschland braucht jetzt mehr Politische Bildung, mehr Integrationsberatung und mehr gesellschaftliches Engagement – nicht weniger! Wir hoffen sehr, dass die Politik diese Botschaft sieht und beherzigt", sagt der Vorstandsvorsitzende des IB, Thiemo Fojkar.