Man ist bekanntlich nur so alt, wie man sich fühlt. Aber ab wann gehört man zur älteren Generation? In Deutschland gibt es keine genaue Definition. In den meisten Fällen wird man ab dem 60. Lebensjahr als Senior*in bezeichnet.
So unterschiedlich die Definitionen sind, so unterschiedlich sind auch die Bedürfnisse älterer Menschen, auf die der Tag der älteren Generation am 6. April aufmerksam machen soll. Einige Senioren*Seniorinnen sind noch nach Ende ihres Erwerbslebens beratend in ihrem früheren Beruf tätig. Andere wiederum, besonders Frauen, sind gezwungen, in ihrem Rentenalter einen Job auszuüben, weil sie von Altersarmut betroffen sind. Viele Senioren*Seniorinnen können sich lange selbstständig versorgen, leben ein eigenständiges Leben in der eigenen Wohnung, andere sind früh auf Hilfe angewiesen und werden in ihrem Zuhause oder in einer Pflegeeinrichtung betreut.
Dem Leitsatz „Menschsein stärken“ des Internationalen Bundes (IB) entsprechend, sollte man diese unterschiedlichen Bedürfnisse anerkennen und in vielen Bereichen starre Altersgrenzen überdenken. Damit gibt man älteren Menschen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen in die Gesellschaft einzubringen. „Wir sollten uns von dem gesellschaftlichen Bild des Alters wegbewegen, das ein Bild von Defiziten zeichnet. Senioren*Seniorinnen verfügen über viele Kompetenzen, auf die wir als Gesellschaft nicht verzichten können“, so Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB. Gleichzeitig solle man aber diejenigen bestmöglich unterstützen, die im Alter Hilfe benötigen. Der IB macht das in seinen zahlreichen Einrichtungen für Senioren*Seniorinnen sowie mit offenen Hilfsangeboten.
Fachkräftemangel in der Pflege darf nicht die Qualität gefährden
Die Gesellschaft wird zunehmend älter - der demografische Wandel schreitet unaufhörlich voran. Ältere Menschen benötigen die Hilfe von Jüngeren, andersherum können junge Menschen von den Erfahrungen der Senioren*Seniorinnen profitieren. Diesen Austausch gilt es zu fördern. Jedoch ist besonders die Pflegebranche von Personalmangel betroffen. Die Corona-Pandemie hat diesen Zustand noch verschärft und für regelrechte Kündigungswellen von Pflegekräften gesorgt. „Eine hohe Qualität in den Pflegeeinrichtungen des IB steht für uns im Vordergrund. Wir ermöglichen jedem Menschen ein selbstbestimmtes Leben, auch bei zunehmender Hilfsbedürftigkeit“, betont Thiemo Fojkar und weist zudem auf die vielen Menschen hin, die ihre Angehörigen zu Hause betreuen: „Die Pflege von Angehörigen im eigenen Zuhause ist eine große Verantwortung und verdient Respekt. Der IB unterstützt daher Forderungen nach einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege.“