Der Internationale Bund (IB) fordert angesichts einer Studie der Bertelsmann-Stiftung mehr Investitionen in Kitas. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass die Basis für eine erfolgreiche – oder eben weniger erfolgreiche – Bildungskarriere bereits durch die frühkindliche Bildung gelegt wird.
Deutschland gehört zu den Staaten, in denen es relativ schwierig ist, ohne Schulabschluss einen Ausbildungsplatz zu finden. Dem entgegen steht eine immer noch viel zu hohe Quote der Schulabgänger*innen ohne Abschluss (rund zehn Prozent). Die Probleme in der Entwicklung beginnen meist bereits durch Mängel in der frühkindlichen Bildung. Dies kann angesichts der sozialen Folgen sowie des erheblichen Fachkräftemangels in der deutschen Wirtschaft nicht hingenommen werden.
Fachkräftemangel bekämpfen, Standards vereinheitlichen
Wie kann die Qualität der frühkindlichen Bildung verbessert werden, um mehr jungen Menschen eine bessere Ausgangslage für ihren Lebensweg zu verschaffen? Zum einen muss der große Fachkräftebedarf in der Branche gedeckt werden. Bis 2030 fehlen laut Studie 230.000 Erzieher*innen. Die Wissenschaftler*innen fordern zudem eine Vereinheitlichung von Standards zwischen den Bundesländern – ohne Qualitätsverlust dort, wo die Standards hoch sind.
„Frühkindliche Bildung ist die Grundvoraussetzung für ein späteres teilhabeorientiertes Leben und trägt wesentlich dazu bei, Bildungsungleichheiten von Anfang an auszugleichen. Deshalb muss hier noch mehr investiert werden. Wenn hier nicht gehandelt wird, verursachen die Spätfolgen weitaus höhere Kosten“, meint Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des Internationalen Bundes.