"... oder es gibt gar keine weiteren Familienmitglieder, die hätten flüchten können."

Zum "Tag des Flüchtlings" am 27. September erzählt Kai André Schönberger, Gruppenleiter der Außenwohngruppen beim IB in Limburg-Weilburg, in einem Statement von der Arbeit mit jungen Menschen, die nach Deutschland geflohen sind


Kai André Schönberger

Kai André Schönberger, Gruppenleiter der Außenwohngruppen beim Internationalen Bund (IB) in Limburg-Weilburg, erzählt zum "Tag des Flüchtlings" von seiner Arbeit. Foto: privat

Kai André Schönberger: "Selbst mit den Familienangehörigen sind junge Geflüchtete hier entwurzelt und müssen sich in einer fremden Kultur und Sprache zurechtfinden. Das geht immer mit dem Gefühl von Unsicherheit einher. Sie erhalten im Rahmen der Jugendhilfe und der Unterbringung in unseren Gruppen Unterstützung durch den IB und haben täglich die Möglichkeit, mit ihren Anliegen an uns heranzutreten. 

Die jungen Menschen sind oder waren zudem in der Regel an die Schule angebunden. Dort treffen sie auf Gleichaltrige und Schicksalsgenossen, worüber sich Freundschaften manifestieren können. Dies ersetzt zwar nicht die Familie im Heimatland, kann aber der Grundstock für ein neues, soziales Netzwerk in unserem Land sein.

Die Gruppenbildung unter Geflüchteten ist sehr ausgeprägt. Viele, wenn nicht alle jungen Menschen, versuchen Anschluss an Mitmenschen aus ihrem Kulturkreis und Sprachraum zu finden. Ich denke, dass dies ebenfalls mit einem Sicherheitsgefühl einhergeht und mit der Hoffnung auf Unterstützung und Verständnis. Dies hat jedoch auch Schattenseiten, da hier Subgesellschaften entstehen können.

Die Gründe, aus denen viele unserer Klienten alleine geflohen sind, sind fast immer die gleichen: Die Familien können es sich nicht leisten, alle ihre Mitglieder in Sicherheit zu bringen. Es bestehen Verpflichtungen im Heimatland oder es gibt gar keine weiteren Familienmitglieder, die hätten flüchten können."

Aufgezeichnet von Matthias Schwerdtfeger


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