„Nationale Weiterbildungsstrategie kann ein großer Schritt für die Gewinnung von Fachkräften sein“


Der IB begrüßt, dass die Partner der „Nationalen Weiterbildungsstrategie" ihr bereits lange erwartetes Strategiepapier vorgelegt haben.

Mit der Ankündigung, die Arbeitsbedingungen der  Mitarbeitenden in der öffentlich geförderten Weiterbildung überprüfen zu wollen, trägt der im Juni vorgestellte Entwurf einer seit Jahren erhobenen Forderung des IB Rechnung. „Aktuell wird in diesem Bereich oft nur ein Mindestlohn refinanziert. Das muss sich dringend ändern“, sagt die IB-Präsidentin Petra Merkel. „Schon im Koalitionsvertrag hatten die Regierungsparteien die Bedeutung der Weiterbildung für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland unterstrichen. Dazu passt es nicht, dass die meist hochqualifizierten Mitarbeiter*innen in diesem Bereich gerade einmal mit dem Mindestlohn abgespeist werden.“ Hier müsse dringend ein Umdenken stattfinden, so Merkel.

Wichtig ist nach Ansicht des IB auch, dass in der Weiterbildungsstrategie ausdrücklich von der Anerkennung informell und nonformal erworbener Kompetenzen von Arbeitnehmenden die Rede ist. „Wir sind sehr gespannt darauf, welche konkreten Maßnahmen dieser Ankündigung folgen werden“, sagt Petra Merkel. „Wir haben schon wiederholt darauf hingewiesen, dass wir vor allem eine Stärkung der berufsanschlussfähigen Teilqualifikationen und der formalen Anerkennung von Berufserfahrungen beispielsweise geflüchteter Menschen für besonders wichtig halten. Das wäre jedenfalls ein großer Schritt hin zur Gewinnung von neuen Fachkräften, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt händeringend gesucht werden.“

Nicht erwähnt wird in dem Strategiepapier ein möglicher Rechtsanspruch auf das Nachholen eines Berufsabschlusses. Den hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil lediglich bei der Vorstellung des Strategiepapiers erwähnt. Ohne einen solchen individuellen Rechtsanspruch wäre eine Nationale Weiterbildungsstrategie nur halb so viel wert. Daher hofft der IB, dass sich der Arbeitsminister mit dieser Forderung durchsetzen kann. Sie ist nach Ansicht des Internationalen Bundes essentiell für das Erreichen des Hauptziels, aus den Beschäftigten von heute auch die Beschäftigten von morgen machen zu können.


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