"Jugendarmut ist sozialer Sprengstoff"


Der Entwurf des vierten Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung hat die Diskussion um den größer werdenden Abstand zwischen Armen und Reichen in Deutschland neu entfacht. In den Reaktionen auf den Bericht steht die Alters- und Kinderarmut im Mittelpunkt. Kaum beachtet wird jedoch, dass vor allem Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 27 Jahren am stärksten von Armut betroffen oder bedroht sind, so IB-Präsident Bruno W. Köbele anlässlich einer Präsidiumssitzung des IB heute in Mannheim.

Auch wenn die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 2011 bei nur 14 Prozent lag, ist der berufliche Start junger Menschen schwer: Nach offiziellen Angaben starten mehr als die Hälfte von ihnen im Niedriglohnbereich – mit der Gefahr, die Armutsgrenze zu überschreiten.

„Darum müssen wir uns kümmern“, fordert der IB-Präsident, „denn so entsteht sozialer Sprengstoff!“ Völlig unverständlich sei, dass auch im Armutsbericht der Bundesregierung selber nur am Rande über dieses Thema informiert wird.  

„Armut heißt immer auch Unterversorgung und Benachteiligung. Armut gefährdet beruflichen Aufstieg und wirft gerade Jugendliche und junge Erwachsenen aus der Bahn, bevor sie eine richtige Chance hatten“, warnt Köbele. Besonders dramatisch sei das bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund zu beobachten.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IB wissen aus ihrer Arbeit, dass vor allem Jugendliche in Großstädten und aus strukturschwachen Regionen, die über keinen oder lediglich über einen Hauptschulabschluss verfügen, besonders stark von Armut bedroht sind.

Um den verhängnisvollen Kreislauf von Armut und Benachteiligung zu unterbrechen und Jugendliche stark zu machen, setzt sich der IB insbesondere für frühzeitige, verlässliche und wohnortnahe Unterstützungs-, Bildungs- und Förderangebote für Jugendliche ein.

Mit einer Aktionswoche „Gegen Armut - für Würde und Teilhabe“ vom 22. bis 27. Oktober 2012 in Berlin wird der IB auf diese Probleme aufmerksam machen. Mit einer europäischen Jugendbegegnung und einer Konferenz zum Thema  „Gemeinsam gegen Jugendarmut und soziale Ausgrenzung“ werden sich darüber hinaus Experten und Akteure aus sechs Ländern mit der Jugendarmut auf vielfältige Weise auseinandersetzen und Lösungsvorschläge erarbeiten.


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