Der Internationale Bund (IB) fordert eine einheitliche Behandlung geflüchteter junger Menschen an deutschen Schulen. Derzeit hängt der Bildungsweg von Kindern und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte noch stark von dem Bundesland ab, in dem sie eingeschult werden. Dies hat eine Studie des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe und der Universität Halle-Wittenberg ergeben.
Erfolgt eine schnelle Einschulung oder ist langes Warten nötig? Sind die Mitschüler*innen hauptsächlich in Deutschland aufgewachsen oder gibt es Willkommensklassen für Kinder mit Migrationsgeschichte? Die Antwort auf diese Fragen gibt meist das politisch geprägte Schulsystem im entsprechenden Bundesland.
Willkommensklassen meist nur an Haupt- und Realschulen
Viele Bundesländer richten diese Willkommensklassen allerdings hauptsächlich an Haupt- und Realschulen ein. Es hat sich gezeigt hat, dass geflüchtete Schüler*innen oft Schwierigkeiten haben, in eine höhere Schulform zu wechseln. Daher wird ihr Bildungsweg durch politische Vorgaben früh vorgezeichnet. Individuelle Merkmale und Fähigkeiten bleiben unberücksichtigt.
Der Internationale Bund betreibt selbst einige Schulen, die Willkommensklassen anbieten. Auch dort richten sie sich hauptsächlich an geflüchtete Jugendliche ab etwa 14 Jahren. Dennoch kommt es auch vor, dass Schüler*innen in bestehenden Klassen unterkommen. Die IB Schulen bieten ein aufeinander aufbauendes System an. Dadurch haben die jungen Menschen nach einem Abschluss die Möglichkeit, weiter auf der Schule zu bleiben und einen höheren Abschluss zu erzielen oder auf eine Ausbildung vorbereitet zu werden.
„Die Schulbildung ist ein wesentliches Fundament des beruflichen Lebenswegs. Es darf nicht sein, dass politische Vorgaben nach dem Zufallsprinzip darüber entscheiden, wie gut sich junge Geflüchtete hierzulande integrieren. Wir brauchen eine faire, bundesweit einheitliche Regelung“, fordert der IB-Vorstandsvorsitzende Thiemo Fojkar.