Zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit, erinnert der Internationale Bund (IB) daran, dass die Ziele der sozialen Bewegung über die Arbeit in einem betrieblichen Beschäftigungsverhältnis hinausgingen und -gehen. Menschenrechte, Naturschutz, internationale Verständigung und Frieden sind und waren ebenfalls wichtige Forderungen der Arbeiter*innen.
Die sozialen Verwerfungen im Zuge der Industrialisierung und des Kapitalismus im 19. Jahrhundert gelten als Geburtsstunde der Arbeiterbewegung. Die Menschen mussten damals zwölf Stunden täglich arbeiten, erhielten äußerst geringe Löhne und verfügten über keinerlei soziale oder gesundheitliche Absicherung. Zudem lebten sie oft nahe der Fabriken und atmeten entsprechend verdreckte Luft oder nutzten verunreinigtes Wasser.
Es bedurfte vieler hartnäckiger Vorkämpfer*innen, um gesetzliche Regelungen zu Arbeitsdauer, Entlohnung, Urlaub, Versicherung oder Umweltschutz zu erreichen. Auch ihrem Gedenken ist der 1. Mai als Feiertag gewidmet.
IB: Die Beschäftigungssicherung ist für uns zentraler Bestandteil der Transformation
Im Jahr 2022 sind es andere Fragen, die Arbeiter*innen beschäftigen: Fällt meine Tätigkeit womöglich der Digitalisierung zum Opfer? Wird mein Berufsbild angesichts nachhaltigerer Mobilitätstechnologien noch gebraucht? Wie kann ich mich neben der täglichen Arbeit weiterbilden, um mein Einkommen langfristig zu sichern?
„Der 1. Mai ist immer ein Tag, um darüber nachzudenken, wie wir in Deutschland arbeiten wollen. Der IB unterstützt eindeutig eine digital-ökologische Transformation unserer Wirtschaft, weg von fossilen Brennstoffen, hin zu mehr Nachhaltigkeit. Doch dies muss sozial gestaltet werden. Die Sicherung von Beschäftigung ist für uns ein zentraler Bestandteil des Prozesses. Das funktioniert vor allem über Weiterbildung. Wer sich neues Wissen und Können aneignet, wird auch zukünftig am Arbeitsmarkt gefragt sein“, erklärt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des Internationalen Bundes.