Der Internationale Bund (IB) begrüßt den sich abzeichnenden Trend, dass sich die Berufswahl bei Mädchen und Jungen in Deutschland ändert.
Das statistische Bundesamt meldet beispielsweise für die Jahre 2010 bis 2020 bei männlichen Friseur-Lehrlingen einen Anstieg von zwölf auf
31 Prozent aller Auszubildenden. Umgekehrt stieg der Frauenanteil an einigen klassischen Männerberufen. Am Ende des genannten Zeitraums
gab es zum Beispiel zehn Prozent mehr Landwirtinnen als zu Beginn.
Zudem erhöhte sich die Zahl der Berufskraftfahrerinnen: 2010 wurden nur drei Prozent aller schweren LKWs von Frauen gelenkt, zehn Jahre
später waren es immerhin schon zehn. Insgesamt sind Frauen in den Berufen mit dualer Lehre, also Berufsschule und Praxis, mit gut einem
Drittel Anteil noch immer unterrepräsentiert. Noch immer entscheiden Sie sich häufiger für soziale Berufe, in denen die Ausbildung anders
abläuft.
Anlass für die Veröffentlichung der Statistik waren der Girls´ und der Boys´ Day am 28. April. Dabei wurden Mädchen und Jungen in ganz
Deutschland in Unternehmen, Verwaltungsorgane und Bildungsinstitute eingeladen, um ihnen für ihr Geschlecht untypische Berufe
nahezubringen. Hintergrund der von Politik, Wirtschaft und Verbänden getragenen Aktion ist die Intention, dass jeder Mensch jeden Beruf
erlernen können soll, den er*sie erlernen möchte - unabhängig von Klischees.
"Wir wollen jedem Kind in Deutschland sagen können, dass es werden kann, was es will. Dazu müssen wir jedoch bei Kindern, Jugendlichen und
auch Eltern noch das eine oder andere Vorurteil überwinden. Doch der Aufwand lohnt sich: Nicht nur, dass es ein Beitrag zur
Gleichberechtigung von Mann und Frau ist. Es kann auch dazu beitragen, dem großen Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft
entgegenzuwirken. Darum ist diese Statistik erfreulich!", sagtThiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des Internationalen Bundes.