IB hat Appell der Wissenschaft für mehr Qualität in Kitas unterzeichnet

„Versäumnisse der frühkindlichen Bildung führen oft zu Problemen in Schule, Ausbildung und Beruf“


Kinder in IB-Kita

Kinder in Kita des Internationalen Bundes (IB): 300 Wissenschaftler*innen fordern in einem Appell mehr Engagement der Politik für frühkindliche Bildung. Foto: Hans Scherhaufer

Der Internationale Bund (IB) zählt zu den Unterzeichnenden eines Appells für bessere Kitas. Darin fordern 300 Wissenschaftler*innen einen Kurswechsel in der frühkindlichen Bildung. Es gebe zu wenig Personal, dadurch entstünden eine hohe Belastung für die Erzieher*innen und langfristige Folgen für die Kinder, zum Beispiel beim Spracherwerb und sozialen Lernen.

„Wenn Kinder in Sachen Bildung einmal den Anschluss verloren haben, ist es sehr schwer für sie, den Rückstand wieder aufzuholen. Oft ziehen sich die Versäumnisse aus der Kita-Zeit durch die gesamte Bildungsbiographie. Schule, Ausbildung, Beruf – überall führt es zu Problemen. Das kann nicht im Interesse Deutschlands sein“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.

Auswirkungen auf Fachkräftemangel und Altersarmut

Schätzungen gehen von derzeit etwa 125.000 fehlenden Fachkräften in deutschen Kitas aus. Viele Einrichtungen müssen ihre Öffnungszeiten verkürzen, was wiederum Eltern – meist Mütter – zwingt, beruflich kürzer zu treten. Dies hat zusätzliche Auswirkungen auf die Themen Fachkräftemangel und Altersarmut.

„Die aktuelle Situation widerspricht grundlegend den Grundbedürfnissen und Rechten von Kindern: Kinder brauchen stabile Bezugspersonen in verlässlichen Strukturen, die pädagogisch qualifiziert sind“, heißt es in dem offenen Brief an die Politik. Der IB ist selbst deutschlandweit Anbieter von Kitas, Horten und Ganztagsbetreuung.


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