Der Internationale Bund (IB) fordert die Politik auf, das Bundesprogramm Sprach-Kitas über das Ende dieses Jahres hinaus zu verlängern. Alternativ muss auf andere Art sichergestellt werden, dass die Strukturen, die sich in der Praxis in den letzten Jahren bewährt haben, nicht verloren gehen. Die Fördermittel leisten nach Ansicht des freien Trägers der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit einen sehr wertvollen Beitrag zur Integration und Förderung, insbesondere von Kindern aus Familien mit Migrationsgeschichte.
Das Bundesprogramm finanziert Fachkräfte für Kitas, die mit den Kindern – aber auch dem restlichen pädagogischen Personal der Einrichtung – arbeiten, um den Spracherwerb beim Nachwuchs zu verbessern. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung war vorgesehen, die Maßnahme über 2022 hinaus zu verlängern. Doch dies wird nun offenbar infrage gestellt.
Studie des Deutschen Jugendinstituts und Robert-Koch-Instituts: Corona-bedingte Einschränkungen behindern die Kindes-Entwicklung
Wissenschaftler*innen des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und des Robert-Koch-Instituts (RKI) haben in einer Studie herausgefunden: Die Entwicklung von Kindern leidet sehr unter den pandemiebedingten Einschränkungen im deutschen Bildungsbetrieb. Daher wäre eine Verlängerung des Bundesprogramms Sprach-Kitas doppelt wichtig.
„In Kindertagesstätten wird die Grundlage für Sprache und Bildung gelegt. Was hier in die falsche Richtung läuft, ist später möglicherweise nur mit hohem Aufwand zu korrigieren. Deshalb sollte es im Sinne der Politik sein, die durch das Bundesprogramm aufgebauten Strukturen zu erhalten. Gerade jetzt, wo viele Kitas noch immer mit den Auswirkungen von Corona zu kämpfen haben, ist ein Abbau an dieser Stelle das falsche Signal!“, betont Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.