Der Internationale Bund (IB) wünscht sich eine stärkere gesellschaftliche Anerkennung für Lehrer*innen. Der Personalmangel an deutschen Schulen ist auf Jahre hin absehbar. Er liegt nach Ansicht des freien Trägers der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit auch an nach wie vor weit verbreiteten Vorurteilen zur Arbeitsleistung von Lehrkräften.
Lehrer*innen würden nachmittags nicht arbeiten, heißt es oft, und hätten viel Ferien. Tatsächlich zeigen Studien jedoch, dass diese Berufsgruppe mindestens so viel arbeitet wie andere auch. Die festen Unterrichtsstunden machen demnach nur rund 40 Prozent der zeitlichen Tätigkeit aus. Hinzu kommen Vor- und Nachbereitung der Schulstunden, das Erarbeiten und Korrigieren von Klassenarbeiten, Konferenzen sowie die Notenvergabe und mehr.
„Image des Berufs „Lehrer*in“ muss verbessert werden“
Die fehlende gesellschaftliche Anerkennung trägt nach Ansicht des IB dazu bei, dass der Lehrkräfte-Mangel an deutschen Schulen immer größer wird. Obwohl derzeit ohnehin viele Stellen unbesetzt sind, rechnen die Kultusministerien von Bund und Ländern bis mindestens 2025 mit einer weiteren Verschlechterung der Situation. Für einige Schulformen und Regionen innerhalb Deutschlands ist die Prognose noch länger negativ. Alleine im Sekundarbereich I (Haupt- und Realschule, Gymnasium) werden laut Verband Bildung und Erziehung bis 2030 mehr als 20.000 Lehrkräfte fehlen.
„Gute Bildung ist in unserer Gesellschaft elementar. Wir sollten daher mehr dafür tun, die Qualität der deutschen Schulen zu stärken. Dazu gehört auch, das Image des Berufs als Lehrer*in zu verbessern. Es ist zudem ein Gebot der Fairness, den Pädagogen*Pädagoginnen die Anerkennung zuteilwerden zu lassen, die sie verdienen!“, fordert Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des Internationalen Bundes.
Der IB betreibt selbst mehrere berufliche und allgemeinbildende Schulen.