Heute hat der Bundesrat das Kita-Qualitätsgesetz verabschiedet, welches der Bundestag bereits am 2. Dezember beschlossen hatte. Der Internationale Bund (IB) begrüßt die hervorgehobene Bedeutung der frühkindlichen Bildung und die Stellung von Kitas als deren Fundament.
Kinder haben laut Artikel 28 der UN-Kinderrechtskonvention ein Recht auf Bildung. Der IB setzt sich daher dafür ein, dass alle Familien Zugang zu frühkindlicher Förderung haben – unabhängig von ihrem finanziellen Status. Auch das neuste Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) verdeutlicht, wie wichtig die frühe Förderung basaler sprachlicher, mathematischer und sozial-emotionaler Kompetenzen für die Lern- und Leistungsentwicklung in der Grundschule ist. Besonders für Kinder, die im Kitaalter ungünstigere Voraussetzungen mitbringen, ist diese von Vorteil.
„Grundlegende Erkenntnisse liegen klar auf der Hand: Die ersten Lebensjahre sind entscheidend für jede Bildungsbiografie“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB. „Außerdem spielt die Qualität der Betreuung eine zentrale Rolle. Deshalb ist das Kita-Qualitätsgesetz ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Nun müssen strukturelle Hindernisse wie die Platzknappheit dringend auf allen Ebenen angegangen werden. Der IB begrüßt die Ankündigung der Bundesregierung, das Gesetz bis zum Ende der Legislaturperiode mit den Bundesländern hinsichtlich gemeinsamer bundesweiter Qualitätsstandards weiterzuentwickeln. Nur so wird das Ziel, allen Kindern von Anfang an gerechte Bildungschancen zu ermöglichen, Wirklichkeit.“
Zukunft der Sprach-Kitas sicherstellen – Expertise darf nicht verloren gehen
In den kommenden zwei Jahren wird der Bund rund vier Milliarden Euro bereitstellen, um die Länder bei der Kinderbetreuung zu unterstützen. Wie der Name des verabschiedeten Gesetzes schon sagt, sollen die Länder den Fokus auf die Qualität in der Kinderbetreuung legen. Im Rahmen der Bundesgelder ist auch die Förderung der sprachlichen Bildung vorgesehen. Vor dem Hintergrund der Einstellung des Bundesprogramms Sprach-Kitas zum 1. Juli 2023 spricht sich der IB dafür aus, dass die Länder die Sprach-Kitas weiterführen. So könnten die Kapazitäten und Strukturen erhalten bleiben, die bundesweit durch fast 7.500 zusätzliche Fachkräfte geschaffen wurden. Der IB unterstützt die Forderung, dass die sprachliche Bildung nahtlos aus der Projektfinanzierung in die Dauerförderung übergeht. Erfreulich ist, dass bereits einige Länder angekündigt haben, die Sprach-Kitas weiter zu finanzieren. Dies darf nach Auffassung des IB jedoch nicht zu Lasten der anderen im Kita-Qualitätsgesetz festgelegten Handlungsfelder geschehen.
Der Internationale Bund hat selbst zahlreiche Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Die Kindertagesbetreuung im IB umfasst bundesweit die Erziehung und Bildung von mehr als 17.000 Kindern in rund 140 Einrichtungen.
Die Stellungnahme des IB zum Referentenentwurf eines zweiten Gesetzes zur Weiterentwicklung der Qualität und der Teilhabe in der Kindertagesbetreuung ist hier zu finden.