Der Internationale Bund (IB) erinnert zum Geburtstag von Henri Humblot an seinen Mitgründer. Der französische Offizier und Pädagoge wäre am 4. März 107 Jahre alt geworden. Er starb 1996.
Im Alter von noch nicht einmal 30 Jahren wurde Henri Humblot 1945 Jugendoffizier in der französischen Besatzungszone im damaligen Württemberg-Hohenzollern. Er entwickelte das Bedürfnis, junge Gefllüchtete zu unterstützen, die in diesen Jahren zu Tausenden arbeits- und wohnungslos durch das zerstörte Deutschland zogen. Daher gründete er gemeinsam mit Carlo Schmid und Heinrich Hartmann den "Internationalen Bund für Kultur- und Sozialarbeit“ und trieb die erforderliche Lizensierung durch die französische Besatzungsmacht voran.
Initiator der bis heute erfolgreich andauernden internationalen Jugendbegegnungen im IB
Als studierter Germanist – er sprach fließend Deutsch – und Pädagoge gelang es ihm, mit jungen Deutschen ins Gespräch zu kommen und sie für ein demokratisches Engagement zu begeistern. Auf seine Initiative hin bot der IB internationale Jugendbegegenungen an – und tut dies bis heute. Henri Humblot sah darin bereits vor mehr als 70 Jahren die Chance, den kulturellen und intellektuellen Horizont junger Menschen Richtung Europa zu erweitern.
"Der Internationale Bund profitiert noch immer vom Visionär Henri Humblot. Er erkannte bereits in den 40er-Jahren: Für eine friedliche Zukunft benötigen junge Menschen einerseits eine Ausbildung, um sich selbst versorgen zu können. Andererseits sollte man ihnen freundschaftliche Begegnungen mit jungen Menschen aus anderen Ländern ermöglichen. Dieses Erbe führen wir bis heute fort", erklärt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.
Henri Humblot blieb dem IB zeitlebens verbunden, auch nach seiner Rückkehr in die französische Heimat. 1956 wurde er erstes Ehrenmitglied des Internationalen Bundes; 1989 bekam er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.