Auch die Arbeit im Frauenwohnheim in Köln hat sich verändert. Zwar werden die Präsenzzeiten von 8 Uhr bis 6 Uhr beibehalten, aber mit weniger Personal, wobei immer zwei Kolleginnen vor Ort sind. Leider mussten die Beratungen der Bewohnerinnen auf ein Minimum reduziert werden. Die Begleitung zu Ämtern, Ärzt*innen oder Beratungsstellen ist derzeit ausgesetzt. Besonders traurig für die Bewohnerinnen ist, dass der hauseigene Spielplatz auf Anweisung der Stadt Köln gesperrt werden musste. Zudem besteht Besuchsverbot für die Väter der dort lebenden Kinder, Hebammen und medizinisches Personal. Die Kolleginnen sind gleichzeitig für den Ernstfall vorbereitet: Eine Etage wurde zur möglichen Quarantäneeinheit umfunktioniert.
Der Schutz der Mitarbeiterinnen und der Bewohnerinnen und deren Kinder stehen an oberster Stelle. Der Wunsch nach Informationen und nach einem sozialen Austausch besteht trotz allem weiter fort. Viele Frauen im Wohnheim besitzen nur geringe Deutschkenntnisse, sind Analphabetinnen oder leiden unter psychischen Einschränkungen. Gerade jetzt in dieser Krisenzeit sorgen die Kolleginnen dafür , dass alle Bewohnerinnen bestmöglich betreut werden. Sie fungieren weiterhin als wichtige Ansprechpartnerinnen und haben ein Ohr für die Sorgen, Nöte, Unsicherheiten und den Wunsch nach Information.
Und gerade aus einem dieser Bedürfnisse nach einem Gespräch wurde der Hausmeister im Frauenwohnheim aktiv. Kamiran Ali hatte gerade seinen Dienst beendet, da setzte er sich spontan ins Büro und bastelte für die Mitarbeiterinnen und Bewohnerinnen Behelfsmasken. Kamiran Ali, der selber eine große Familie hat, übernimmt derzeit sogar kleinere Einkäufe. Ein toller Einsatz dieses Kollegen und des gesamten Teams in diesen schwierigen Zeiten!