Datum: Dienstag, 24.09.2024 von 09:00 - 12:30 Uhr
Ort: digital
Beschreibung:
Sinti:zze und Rom:nja können auf eine jahrhundertelange Zeit der Verfolgung zurückblicken. Vor mehr als 1000 Jahren wurden Sinti:zze und Rom:nja gezwungen eine neue Heimat zu finden. Krieg und Vertreibung führten sie von Indien nach Europa, wo sie sich in verschiedenen Ländern niederließen. Doch auch in ihrer neuen Heimat erfuhren sie immer wieder Diskriminierung, Ausgrenzung und Vertreibung. Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges verschärfte sich die Lage für Sinti:zze und Rom:nja. Es begann eine Zeit der systematischen Verfolgung, welche in einem brutalen Völkermord unter dem NS-Regime endete. Nach dem Zweiten Weltkrieg werden die Verbrechen lange verschwiegen und erst nach dem jahrzehntelangen Einsatz von Roma-Aktivist:innen und -Selbstorganisationen als Völkermord anerkannt. Dennoch halten sich bis heute Vorurteile über Sinti:zze und Rom:nja hartnäckig und sie erfahren weiterhin Ausgrenzung und Diskriminierung.
Um Vorurteile und Stereotype abzubauen ist es wichtig, die Geschichte der Sinti:zze und Rom:nja zu verstehen. Das wollen wir in diesem Online-Seminar erreichen. Das Seminar legt den Grundstein für einen weiteren Workshop im Rahmen der Interkulturellen Woche 2024. Nur wer die komplexen historischen Hintergründe der Sinti:zze und Rom:nja versteht, kann versuchen aktuelle Probleme zu lösen, sich für mehr Toleranz und Verständnis einsetzen und gegen Antiziganismus vorgehen.
Über den Referenten:
Radoslav Ganev, Rom und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Vechta. Projektkoordinator "Sinti:zze und Rom:nja in der bundesdeutschen Hochschullandschaft – Bestandsaufnahme über den Kampf gegen Antiziganismus an Hochschulen und Universitäten"