Am 1. Juni ist Weltkindertag. Der Internationale Bund (IB) wendet sich mit einem breiten Angebot an junge und sehr junge Menschen: unter anderem mit Kitas, Jugendzentren, internationalem Austausch und auch Schulen in freier Trägerschaft. Doch wie passt der soziale Anspruch des IB mit den vermeintlich elitären Privatschulen zusammen? Die Antwort ist einfacher, als es scheint.
Mehr als sechs Prozent der deutschen Jugendlichen haben keinen Schulabschluss - pro Jahrgang rund 50.000. Die Iglu-Studie hat im Mai 2023 einmal mehr ergeben, dass 25 Prozent der Viertklässlerinnen und Viertklässler in Deutschland nicht ausreichend lesen können.
"In der Öffentlichkeit werden solcher Ergebnisse oft nur noch achselzuckend hingenommen und mit Lehrkräftemangel, schlechter Ausstattung oder COVID-19 begründet. Für Kinder, die mehr Zuwendung bräuchten, fehlen Zeit oder Energie. Das staatliche System stößt personell und finanziell an seine Grenzen. Aber wir dürfen diese jungen Menschen nicht aufgeben!", sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.
Verwaltung und Politik behandeln Privatschulen stiefmütterlich
Die besser ausgestatteten Privatschulen mit kleineren Klassen sind in vielen Fällen für Schüler*innen mit schlechteren Noten eine Lösung. Darüber hinaus bereiten sie die jungen Menschen zielgerichtet auf ihre Wunschberufe vor - der Staat kann das nicht leisten, wie eine aktuelle Studie zeigt. [verlinkter Artikel nur gegen Bezahlung lesbar]
Doch Verwaltung und Politik ab Landesebene aufwärts sehen die Privatschulen noch immer als Konkurrenz und behandeln sie oft stiefmütterlich. Dabei zahlen viele kommunale Jugendämter - und auch Mittelstandsfamilien - gern Geld für Privatschulen. Sie wissen, dass auch Kinder mit erhöhtem Förderbedarf oder aus sozial benachteiligten Familien dort Fortschritte machen.