UNESCO-Weltbildungsbericht in Deutschland vorgestellt


UNESCO-Weltbildungsbericht 2019

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat den UNESCO-Weltbildungsbericht vorgestellt. Foto: DUK_Thomas Müller

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat heute die deutschsprachige Kurzfassung des UNESCO-Weltbildungsberichts vorgestellt. Die Autoren*Autorinnen warnen darin vor zunehmender Ungleichheit durch hohe Kosten und fehlende staatliche Regulierung oder Aufsicht in privaten Bildungseinrichtungen weltweit.

Rund um den Globus gehen rund 350 Millionen Kinder und Jugendliche in nicht-staatliche Schulen. In vielen Staaten ist jedoch nicht klar geregelt, welche Anforderungen diese Institute erfüllen müssen – oder es fehlt an deren Durchsetzung. Der Weltbildungsbericht sieht dadurch die Bildungsqualität in Gefahr. Außerdem rechnet die Studie mit einer Verstärkung der Ungleichheit zwischen Arm und Reich. Wohlhabende Eltern können sich für ihre Kinder Schulen mit besserer Ausbildung leisten.

Haushalte in weniger entwickelten Ländern wenden einen Großteil ihres Einkommens für die Bildung des Nachwuchses auf. In reicheren Staaten betragen die Bildungskosten lediglich 16 Prozent, in ärmeren sind es bis zu 39 Prozent. Der Internationale Bund (IB) ist selbst in großem Umfang Bildungsanbieter und setzt sich auch in seiner internationalen Arbeit dafür ein, dass das Menschenrecht Bildung überall Wirklichkeit wird. Der IB befürwortet grundsätzlich eine engere Zusammenarbeit staatlicher und privater Träger.

IB: Große Bedeutung von frühkindlicher Bildung, Weiterbildung und BNE

Nach Meinung der Experten*Expertinnen in der heutigen öffentlichen Diskussion zum Thema geht der Bericht zu sehr auf die schulische Bildung ein. Die Bedeutung der Erwachsenenbildung kommt zu kurz. Hier müsste auch aus Sicht des IB noch nachgeschärft werden.

Natürlich fördert der Zugang zu schulischer Bildung die Demokratiebildung sowie die Chancengerechtigkeit und stellt ein Fundament für ein selbstbestimmtes Leben dar. Aber gerade im Kontext der globalen Transformationsprozesse im Sinne der Dekarbonisierung und Digitalisierung muss dem lebensbegleitenden Lernen eine besondere Bedeutung beigemessen werden. Gleiches gilt für frühkindliche, Bildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie die nicht-formale Bildung, die ebenfalls zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt.

„Bildung weltweit ist ein Menschenrecht, wie in Ziel 4 der Sustainable Development Goals festgelegt. Hier muss noch viel mehr getan werden, um dies annähernd zu erreichen. Zur Zeit sieht es jedoch schlecht aus. Der IB hat im Rahmen seiner Entwicklungszusammenarbeit das Thema Bildung besonders im Fokus“, sagt der IB-Vorstandsvorsitzende Thiemo Fojkar.


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